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Erzbistum Paderborn
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Taufbecken© Juan Ci / Shutterstock.com

Behütet, ein Leben lang

"Ich habe meine Tochter taufen lassen, weil ich weiß, dann ist sie beschützt, dann ist sie bei Jesus auf dem Arm und das ihr ganzes leben lang", sagt Teresa Stening.

Sie und ihre Schwester Hanna Krause leben mit ihren Familien Haus an Haus in Bad Wünnenberg. Krause hat drei Kinder, Stening eins. Alle vier Kinder im Alter zwischen sechs Jahren und einem Jahr sind getauft. Die letzte Taufe ist ein halbes Jahr her. „Einerseits war uns wichtig, dass unsere Tochter in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen ist“, so Stening. Aber noch wichtiger sei das Vertrauen, dass sie so ihr ganzes Leben von Jesus begleitet werde. „Das gibt Hoffnung und es gibt Zuversicht.“

Beschützt, ein Leben lang

Für beide war klar, dass sie ihre Kinder taufen lassen würden. „Es ist schön von Anfang an zu wissen: Sie sind Kinder Gottes und gehen ihren Weg mit Gott“, sagt Krause. Dennoch haben sie alle Freiheiten. „Ich zwinge meinen Kindern nichts auf. Sie haben die Freiheit, ihre eigenen Wege zu gehen. Wenn ihr Lebensweg anders verläuft, als ich mir das vorstelle, weiß ich, dass sie dennoch durch die Taufe behütet und beschützt sind.“ Krause denkt, dass Kinder nur eine Entscheidung über ihren eigenen Glauben treffen können, wenn sie ihn auch durch ihr Umfeld vorher kennengelernt haben. „Wenn ich sage, ich möchte meinem Kind, bis es 18 ist, offenhalten, ob es getauft werden möchte, wenn es vorher keine Berührungspunkte mit dem Glauben hatte, dann wird es sich natürlich nicht für die Taufe entscheiden. Es kennt dann ja gar nicht dieses Leben mit Jesus.“

„Ich zwinge meinen Kindern nichts auf. Sie haben die Freiheit, ihre eigenen Wege zu gehen. Wenn ihr Lebensweg anders verläuft, als ich mir das vorstelle, weiß ich, dass sie dennoch durch die Taufe behütet und beschützt sind.“

Teresa Stening

Gewollt, ein Leben lang

„Wesentliche Dinge unseres Lebens lernen wir von unseren Eltern.  Vieles von dem, was unser Leben prägt, wird uns von Kindheit an mitgegeben und wird fester Bestandteil unseres Lebens. Auch der Glaube lebt davon, dass er uns vorgelebt und mitgegeben wird.  Die Eltern sind die erste Kirche und können durch ihre Liebe ihrem Kind etwas von der unbedingten Liebe Gottes mit auf den Lebensweg geben“, fügt Pfarrer Daniel Jardzejewski hinzu. Er ist Leiter des Pastoralverbundes Wünnenberg-Lichtenau und hat Krauses jüngste Tochter getauft. „Wenn Eltern ihre Kinder taufen lassen, nehmen sie ihnen keine Freiheit, sie nehmen vielmehr ihre Verantwortung als christliche Eltern ernst. Eltern wollen immer das Beste für ihr Kind und übernehmen in vielen wesentlichen Bereichen Verantwortung und Entscheidungen für ihre Kinder.“ Das fange bereits mit der Entscheidung an, gemeinsam aus Liebe überhaupt erst ein Kind zu bekommen. Der Wunsch, den alle Eltern miteinander teilen, werde besonders in der Taufe deutlich. „In der Taufe sagt Gott das größte und schönste, was er einem Menschen zusagen kann: ‚Du bist mein Kind und du gefällst mir so wie du bist‘“, so Jardzejewski. Wenn im Taufgespräch darüber gesprochen werde, was die Taufe eigentlich bedeute, den Schutz und die Bejahung des Lebens sowie eine Perspektive darüber hinaus, zeige sich immer, dass es genau dies sei, was die Eltern sich für ihr Kind wünschen.

Gemeinschaft, ein Leben lang

Die Taufkleider in den Familien Stening und Krause werden von Generation zu Generation weitergegeben. Auf dieses weiße Kleid, welches der Täufling während der Tauffeier angelegt bekommt, sticken sie auch Name und Taufdatum der Kinder. In den dörflichen Strukturen der Gemeinde sei es normal, dass Kinder getauft würden. Es sei momentan eher noch unüblich, wenn Kinder nicht getauft würden, berichten die Schwestern. Die Entscheidung zur Taufe sei jedoch eine bewusste gewesen und nicht nur, „weil man das halt hier so macht“. „Wir versuchen Glauben und Gebet auch in den Alltag zu integrieren: vor dem Einschlafen, vor dem Essen. Natürlich funktioniert das auch nicht immer“, so Krause. Gemeinsam mit ihrer Schwester organisiert sie einmal im Monat eine Kinderkirche in Bad Wünnenberg, zu der regelmäßig bis zu 70 Kinder kommen. Zentral sei hier das Miteinander: Die Kinder würden spielerisch beim gemeinsamen Beten und Singen lernen, dass sie nicht allein im Glauben seien. „Manchmal fehlen einem auch die Worte, um den Glauben zu vermitteln. In der Kinderkirche lernen wir gemeinsam voneinander, Eltern wie Kinder, dass Jesus unser Freund ist und wie auch in den Familien gemeinsam gebetet werden kann. Es ist wertvoll, Wege und Anknüpfungspunkte zu finden, wie es nach der Taufe im Glauben weitergehen kann“, sagt Stening.

Begabt, ein Leben lang

„Die Bedeutung der Taufe geht über den individuellen Bereich des Kindes hinaus“, ergänzt Jardzejewski. Es entstehe nicht bloß eine Freundschaft mit Jesus, sondern ein Hineingenommensein in die Geborgenheit der Kirche, in die neue Familie Gottes. „Durch die Taufe befähigt Gott jede einzelne Person, in seinem Sinn diese Welt zu gestalten und zum Guten zu verändern.“ Dafür habe jeder Mensch unterschiedliche Begabungen, Fähigkeiten und Berufungen. „Gott hat für jede und jeden eine besondere Perspektive. Er schenkt mir in der Taufe das große Vertrauen, dass ich der richtige Mensch bin, diese Welt nach seinem Bild zu verändern. Diese Zusage bleibt immer bestehen, auch wenn es im Lebensweg Phasen gibt, in denen das nicht so erkennbar ist.“

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Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi
Redaktionsvolontär

Moritz Kröner

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