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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kinder lieben die Regenbogenfarben

Die Himmelstreppe am Hennedamm in Meschede ist ein Ort von besonderer Spiritualität

Die Seelenheimat

Nichts als Gottes freie Natur, so scheint es, umgibt das Wegkreuz, keine menschliche Ansiedlung weit und breit. Zugleich sieht es so aus, als stünde das Kreuz seit einer halben Ewigkeit hier an seiner herrlichen Stelle. Doch beides trügt, sowohl die Kameraperspektive als auch der Eindruck von überzeitlicher Existenz. Gleich im Rücken des Fotografen befindet sich Hillershausen. Das Kirchdorf, seit seiner Eingemeindung ein Teil der nordhessischen Kreisstadt Korbach, ist wahrhaft keine Metropole, aber der Lebensmittelpunkt, die Seelenheimat und der Stolz einer 300 Köpfe zählenden Bevölkerung. Und das Kreuz wurde erst im Jahr 2012 aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzt.

Damals haben viele mitgeholfen

Wie es dazu kam? Die Antwort auf diese Frage verpackt Barbara Hellwig, die sich seit vielen Jahren im Pfarrgemeinderat ehrenamtlich engagiert und die Kirchenchronik des kleinen Ortes parat hat, in eine schöne Geschichte. „Sie beginnt mit der ersten, im Jahr 1650 erbauten Simultankirche ‚St. Michael‘“, referiert Hellwig. „Das war ein Fachwerkbau in der Ortsmitte.“ 1937 wurde die baufällig gewordene Kirche an einen Bauern verkauft, der das Gebäude bis zum Abbruch im Jahr 1955 als Scheune nutzte. Als Ersatz entstand zwischen den Jahren 1935 und 1937 am Ortsrand die neue katholische Michaelskirche. „Ohne die Unterstützung der Hillershäuser Bevölkerung wäre der Bau nicht möglich gewesen“, weiß Barbara Hellwig zu berichten. „Damals haben viele mitgeholfen.“

Mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen

Beim 75-jährigen Jubiläum der neuen Michaelskirche im Jahr 2012 wurde dieser Gemeinschaftssinn wiederbelebt. Natürlich sollte das Jubiläum groß gefeiert werden. Bei der Vorbereitung auf das Fest entwickelte sich die Idee, an der Kirche ein Feldkreuz aufzustellen. Der aus Zinn bestehende Corpus stammt vom alten Friedhofskreuz und lagerte im Feuerwehrschuppen. Der Zustand der Figur war erbärmlich, ein Arm war abgebrochen. Zwar gab es in der Kirchengemeinde immer wieder Anläufe, die Christusfigur herzurichten. Aber niemand konnte oder wollte sich dazu aufraffen. Dies änderte sich mit dem Jubiläum. „Mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen ging alles ganz schnell und einfach“, erzählt Barbara Hellwig.

Aus Altem entsteht Neues

Die diffizilen Lötarbeiten am Corpus übernahm ein Mitglied des Kirchenvorstands. Die Eichenbalken für das Kreuz waren noch von einem Hausbau übrig und wurden vom Ortsbeirat besorgt, genauso wie Sand und Zement für den Mörtel. Die Steine für den Sockel stammten gar noch von der alten Kirche. Irgendjemand hatte beim Abriss der alten Michaelskirche die schönsten Mauersteine aus dem Bauschutt gerettet. Wie der angeschlagene Corpus aus Zinn warteten die Steine jahrzehntelang darauf, dass wieder etwas aus ihnen entsteht.

Ein Gemeinschaftswerk

Den Rest, also das Schreinern, Mörteln und das Aufstellen des Kreuzes, besorgten handwerklich Versierte aus dem Dorf. Mit ihrem Gemeinschaftswerk ist die Hillershäuser Bevölkerung zufrieden. „Die Aktion hat gezeigt, was alles möglich ist, wenn wir zusammenhalten“, freut sich Barbara Hellwig. „Außerdem passt das Kreuz ideal in unsere Landschaft. Es sieht aus, als sei es immer da gewesen. Es verbindet Alt und Neu.“ Mittlerweile gibt es in Hillershausen sogar einen Sternweg „Auf Gottes Spuren“, der zu drei weiteren Wegkreuzen führt. Besonders wertvoll wurde der Weg in den beiden vergangenen Jahren als Ersatz für die Dekanatswallfahrt, die wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Barbara Hellwig: „Also sind wir von Kreuz zu Kreuz gezogen und haben auf diese Weise unseren Glauben gefeiert.“

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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