Beim 75-jährigen Jubiläum der neuen Michaelskirche im Jahr 2012 wurde dieser Gemeinschaftssinn wiederbelebt. Natürlich sollte das Jubiläum groß gefeiert werden. Bei der Vorbereitung auf das Fest entwickelte sich die Idee, an der Kirche ein Feldkreuz aufzustellen. Der aus Zinn bestehende Corpus stammt vom alten Friedhofskreuz und lagerte im Feuerwehrschuppen. Der Zustand der Figur war erbärmlich, ein Arm war abgebrochen. Zwar gab es in der Kirchengemeinde immer wieder Anläufe, die Christusfigur herzurichten. Aber niemand konnte oder wollte sich dazu aufraffen. Dies änderte sich mit dem Jubiläum. „Mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen ging alles ganz schnell und einfach“, erzählt Barbara Hellwig.
Aus Altem entsteht Neues
Die diffizilen Lötarbeiten am Corpus übernahm ein Mitglied des Kirchenvorstands. Die Eichenbalken für das Kreuz waren noch von einem Hausbau übrig und wurden vom Ortsbeirat besorgt, genauso wie Sand und Zement für den Mörtel. Die Steine für den Sockel stammten gar noch von der alten Kirche. Irgendjemand hatte beim Abriss der alten Michaelskirche die schönsten Mauersteine aus dem Bauschutt gerettet. Wie der angeschlagene Corpus aus Zinn warteten die Steine jahrzehntelang darauf, dass wieder etwas aus ihnen entsteht.