Das Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe – kurz: DKE – zeigt, „dass die katholische Kirche bereits gut synodal unterwegs ist“, erklärt Andrea Jansen. Die Leiterin der Abteilung Pastoral in verschiedenen Lebensbereichen im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn ist Bischöfliche Beauftragte für den Weltweiten Synodalen Prozess im Erzbistum. Die Haltung der Synodalität, die die katholische Kirche weltweit mehr und mehr prägen und die auch im Erzbistum Paderborn immer mehr verwirklicht werden soll, findet im Titel, aber auch im Inhalt des Dokuments Ausdruck: „Die Kirche ist das wandernde Volk Gottes, das mit einer gemeinsamen Sendung unterwegs ist. Das Zelt, das auf dieser Wanderung immer wieder errichtet wird, soll für alle zugänglich sein, eine Atmosphäre von Vertrauen bieten und damit einen weiten Raum für einen aufeinander hörenden Dialog“, macht Jansen deutlich.
Seinen Platz finden im aufgespannten Zelt
Das soll jetzt auch für die kontinentale Etappe im Erzbistum Paderborn gelten. Rom hat jeder Ortskirche als aktuelle Aufgabe mitgegeben, sich gemeinsam mit dem Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe auseinanderzusetzen. Im Erzbistum Paderborn sind dafür zwei Schritte geplant: Zunächst soll es zwei digitale Austauschforen am 16. und am 17. Dezember geben, die in Kooperation mit dem Bildungs- und Tagungshaus Liborianum angeboten werden – bis zum 15. Dezember können Interessierte sich online anmelden. Aus der Beschäftigung mit dem Dokument, das viele Themen aus den Ortskirchen aller Welt in fünf Schlüsselthemen zusammenführt, sollen die Anliegen benannt werden, die für das Erzbistum Paderborn besonders wichtig sind. Nach Abschluss der Veranstaltungen ist ab dem 4. Advent der zweite Schritt vorgesehen: Ein anonymes, datenschutzrechtlich sicheres Online-Voting, bei dem die in den Online-Formaten eruierten Themen mit einer Likert-Skala priorisiert werden können – von gar nicht wichtig bis sehr wichtig.
„Die beiden digitalen Austauschforen und das Voting bieten die Chance, sich auf breiter Basis aktiv in den weltweiten Synodalprozess einzubringen. Die katholische Kirche will synodaler werden – hier kann jede und jeder daran mitwirken“, sagt Dr. Sven Boenneke, der mit Andrea Jansen die Bearbeitung des Dokuments umsetzt.
„An das Arbeitsdokument können wir auf Ebene unseres Erzbistums mit unseren Erfahrungen und Erwartungen gut andocken“, ist Andrea Jansen überzeugt. Sicher hätten Präsenz-Veranstaltungen noch eine andere synodale Dynamik entwickeln können, räumt sie ein: „Aber die Online-Formate ermöglichen es uns, unabhängig von weiten Anfahrtswegen möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und kirchlichen Bezügen zu erreichen. Denn die Rückmeldungen im Dokument zeigen eindeutig, dass alle Mitglieder des Volkes Gottes im aufgespannten Zelt des synodalen Dialoges zu Wort kommen und ihren Platz finden sollen.“ Auch deshalb ist eine breite Beteiligung bei den Austauschforen umso wichtiger: „Damit das Online-Voting eine gute Grundlage und Aussagekraft hat“, erklärt Andrea Jansen.