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Erzbistum Paderborn
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© Skylines / Shutterstock.com

Die Ostergeschichte für Kinder

Was ist damals vor 2000 Jahren eigentlich genau passiert, als Jesus zum Tode verurteilt wurde, gestorben ist und wenig später seinen Jüngern wieder begegnete? Hier erzählen wir es euch. Außerdem findet ihr zu den verschiedenen Kapiteln der Geschichte Vorlagen, die ihr ausmalen könnt. Gestaltet hat sie für euch Jennifer Daniel. Auch die bunten Bilder zu der Geschichte stammen von ihr.

Palmsonntag

Den Palmsonntag feiern wir genau eine Woche vor Ostern. Der Tag heißt so, weil er eine Geschichte erzählt, in der Palmzweige ganz wichtig sind: Jesus ist vor über 2.000 Jahren zum jüdischen Passahfest nach Jerusalem gereist. Dieses Fest ist auch heute noch ein wichtiger jüdischer Feiertag. Jesus war Jude und wollte am Passahfest in Jerusalem sein. Denn hier stand der Tempel, zu dem viele Menschen zum Beten kamen.

Jesus ist damals auf einem Esel nach Jerusalem hineingeritten. Die Menschen in der Stadt hatten schon viel von ihm und seinen Wundern gehört. Denn viele haben sich davon erzählt. Deshalb haben sich die Leute auf den Straßen in Jerusalem unglaublich gefreut, als Jesus zu ihnen in ihre Stadt kam. Er hatte schon so vielen Menschen geholfen, da würde er doch sicher auch ihnen helfen. Darum haben die Menschen in Jerusalem Kleidungsstücke auf den Boden gelegt, damit Jesus auf seinem Esel nicht durch den Staub reiten musste. Sie haben ihn wie einen König gefeiert und begeistert mit dem Jubel-Ruf „Hosianna!“ empfangen. Und sie haben dabei mit Palmzweigen gewunken so wie heute Fähnchen geschwenkt werden.

Deswegen feiern wir Palmsonntag. Wir denken an diesem Tag daran, wie Jesus in Jerusalem eingezogen ist. Deshalb lassen wir am Palmsonntag Palmzweige segnen und ziehen dann in einer Prozession mit den Zweigen in die Kirche, um dort die Heilige Messe zu feiern.

 

Gründonnerstag

Die Tage von Gründonnerstag bis Ostern erinnern uns an die größte Geschichte unseres Glaubens. Wir feiern an diesen Tagen, dass Jesus gestorben und auferstanden ist.

Am Gründonnerstag denken wir an einen ganz besonderen Abend für Jesus und seine Jünger. Jesus wusste schon, dass er bald sterben wird. Deshalb hat er sich mit seinen Jüngern zum letzten Abendmahl in einem Saal in Jerusalem getroffen.

Beim Letzten Abendmahl hat Jesus mit seinen Jüngern Brot und Wein geteilt. Jesus hat seinen Jüngern gesagt, dass sie diese Gaben auch nach seinem Tod in seinem Namen teilen sollen. Auf diese Weise kann er auch nach seinem Tod bei ihnen bleiben – und auch bei uns: Weil Jesus damals in Jerusalem mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert hat, empfangen wir heute noch die heilige Kommunion, den Leib und das Blut Christi. Daran denken wir ganz besonders am Gründonnerstag.

Und noch etwas hat Jesus an diesem Abend getan: Er hat seinen Jüngern die Füße gewaschen. Damit wollte er ihnen zeigen, dass einer für den anderen da sein soll.

Schon beim Abendmahl hat Jesus aber auch traurigen Nachrichten für seine Jünger: „Einer von euch wird mich verraten“, hat er zu ihnen gesagt. Die Jünger, die ja seine Freunde waren, konnten das gar nicht glauben. Aber einer von ihnen, Judas Iskariot, hat gemerkt, dass Jesus ihm bis ins Herz geschaut hat: Denn Judas hatte Jesus tatsächlich beim Hohen Rat verraten. Deswegen ist er vom Mahl aufgestanden und weggegangen.

Jesus hat die restlichen Jünger nach dem Mahl mit in den Garten Getsemani genommen. Dort wollte er beten. Er vertraute zwar auf Gott. Aber trotzdem hatte er auch Angst vor dem Sterben. Zu seinen Jüngern sagte er: „Bleibt hier und wacht mit mir.“ Auch an diese Angst von Jesus denken wir am Gründonnerstag.

In der Nacht kam Judas dann mit bewaffneten Männern zu Jesus und seinen Jüngern. Judas hatte mit den Männern ein Zeichen ausgemacht: Derjenige, den er mit einem Kuss begrüßen würde, den sollten sie verhaften. Und so kam es, dass Judas seinen Freund Jesus mit einem Kuss, der ja eigentlich ein Zeichen der Liebe ist, verraten hat. Und so wurde Jesus verhaftet und hat seinen Leidensweg begonnen.

 

Karfreitag

Am Karfreitag denken wir daran, wie Jesus gestorben ist. Deshalb ist dieser Tag ein ganz stiller Tag. Selbst zum Gottesdienst läutet keine Glocke. Und in der Kirche singen wir ohne Orgel.

Die bewaffneten Männer, die Jesus im Garten Getsemani verhaftet haben, brachten ihn in das Haus vom Hohepriester Kajaphas. Da warteten schon die Mitglieder des Hohen Rates. Der Hohe Rat hatte bei den Juden in Religion und Politik das Sagen und war das wichtigste Gericht. Den Mitgliedern des Hohen Rates gefiel es nicht, wie Jesus von sich und von Gott redete. Jesus hatte sich selbst „Gottes Sohn“ genannt. Das durfte man nach ihren Regeln nicht. Genau das wollten sie Jesus jetzt nachweisen. So wollten sie verhindern, dass er ihnen am Ende noch „gefährlich“ werden konnte..

Während die Hohepriester Jesus befragten, hatte sich Petrus, einer seiner Jünger und besten Freunde, draußen mit anderen Leuten an ein Feuer gesetzt. Er fürchtete sich, weil er spürte, dass mit Jesus etwas Schlimmes passierte. Dreimal wurde Petrus von den Leuten gefragt: „Du bist doch auch einer von den Jüngern, oder?“ Aber weil Petrus solche Angst hatte, hat er dreimal gesagt: „Nein, ich kenne Jesus gar nicht.“ Kaum hatte er das zum dritten Mal gesagt, hörte er einen Hahn krähen. Und da fiel Petrus wieder ein, was Jesus ihm noch vor wenigen Stunden beim Abendmahl gesagt hatte: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und Petrus war sehr, sehr traurig darüber, dass er seinen Freund tatsächlich im Stich gelassen hatte.

Die Mitglieder des Hohen Rates konnten Jesus nichts Böses nachweisen. Deshalb schickten sie ihn zu Pontius Pilatus. Er war in Jerusalem der römische Statthalter, weil die Römer Jerusalem damals besetzt hatten. Pilatus musste als Statthalter dafür sorgen, dass in Jerusalem alles im Sinn des römischen Kaisers funktionierte. Als Jesus zu Pilatus gebracht wurde, war der Statthalter ziemlich ratlos. Was sollte er mit diesem Gefangenen bloß machen? Jesus hatte doch nichts Böses getan. Pilatus fragte auch immer wieder von seinem Balkon das Volk auf der Straße, wie sie die Sache denn sehen. Aber die Menschen schienen plötzlich alle gegen Jesus zu sein. Obwohl sie ihm doch vor wenigen Tagen noch so zugejubelt hatten, als er nach Jerusalem kam.

Es gab damals einen Brauch. Zum jüdischen Passahfest wurde ein Gefangener freigelassen. Pilatus fragte die Leute deshalb, ob er Jesus von Nazareth oder Barabbas, einen Verbrecher, gehen lassen sollte. Die Menschen entschieden sich dafür, den Verbrecher Barabbas freizulassen. Und Jesus wurde unschuldig zum Tod am Kreuz verurteilt. Das war damals ein Tod, mit dem eigentlich nur Verbrecher bestraft wurden.

Jesus musste das schwere Holzkreuz, an dem er sterben sollte, selber durch die Stadt tragen. Bis zu dem Ort, wo er sterben sollte, ist er dreimal gefallen. So schwer war die Last, die er tragen musste. Deshalb beten wir am Karfreitag den „Kreuzweg“ in der Kirche, um uns daran zu erinnern.

Als Jesus völlig erschöpft an dem Ort ankam, wo er sterben sollte, wurde er mit Nägeln an das Kreuz geschlagen. Das war so schrecklich, dass man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. In der Bibel heißt es, dass Jesus „um die neunte Stunde“ gestorben ist und dass es in diesem Moment ganz dunkel wurde. Darum feiern wir am Karfreitagnachmittag um 15 Uhr den Gottesdienst, um daran zu denken, wie Jesus gestorben ist. Dort hören wir auch noch einmal die ganze Geschichte, wie Jesus verhört wurde, wie sein Freund Petrus ihn verleugnet hat und wie Jesus am Kreuz schließlich gestorben ist.

Nach seinem Tod wurde Jesus vom Kreuz herabgenommen. Er wurde in Leinentücher gewickelt und  in ein Grab in einer Felsenhöhle gelegt. Vor das Grab wurde ein dicker, schwerer Stein gerollt.

 

Osternacht/Ostersonntag

In der Nacht zum Ostersonntag, der Osternacht, feiern wir die Auferstehung Jesu. Wir feiern, dass Gott Jesus durch den Tod ins Leben geführt hat. Und wir glauben, dass wir darauf auch für uns hoffen können. Hier findet ihr die Geschichte von der Auferstehung, wie der Evangelist Johannes sie überliefert:

Drei Tage waren vergangen, seitdem Jesus gestorben war und in das Felsengrab gelegt worden war. Maria Magdalena, eine Jüngerin von Jesus, kam am ersten Tag der Woche ganz früh zum Grab Jesu. Es war noch dunkel. Da sah sie das Unmögliche: Der schwere Stein war vom Eingang des Felsengrabes weggewälzt! Was war passiert? Maria Magdalena war sehr aufgeregt und hatte Angst, dass jemand den Leichnam von Jesus weggenommen hatte. Schnell lief sie zu den beiden Jüngern Petrus und Johannes und berichtete den beiden den unglaublichen Vorfall. Die beiden Jünger liefen auch schnell zum Grab. Beide Jünger sahen im Grab die Leinentücher liegen. War das möglich? War Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden? Die beiden Jünger konnten es noch nicht wirklich begreifen und kehrten erst einmal aufgewühlt nach Hause zurück.

Maria Magdalena stand draußen vor dem Grab und weinte. Sie schaute ins Grab hinein. Dort sah sie plötzlich zwei Engel in weißen Gewändern sitzen. Die beiden Engel fragen sie: „Warum weinst du denn?“ Maria Magdalena antwortete, noch immer ganz traurig: „Mein Herr wurde weggenommen. Und ich weiß nicht, wohin er gelegt wurde.“ Als sie sich umdrehte, stand Jesus draußen vor dem Grab. Maria Magdalena ahnte aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: „Warum weinst du? Wen suchst du?“. Maria dachte, Jesus wäre der Gärtner. Sie sagte zu ihm: „Wenn du ihn weggebracht hast, sag mir bitte, wohin du ihn gelegt hast. Dann kann ich ihn holen.“ Da sprach Jesus sie nur mit ihrem Namen an: „Maria!“ Da gingen ihr die Augen auf und sie erkannte ihn. Jesus trug ihr auf, den Jüngern davon zu erzählen. Deshalb ging Maria Magdalena zu den Jüngern und verkündete: „Ich habe den Herrn gesehen!“

Diese Botschaft von der Auferstehung Jesu feiern wir auch heute noch, über 2.000 Jahre nachdem Maria Magdalena Jesus am leeren Grab erkannt hat. Weil Menschen diese Botschaft über 2.000 Jahre weitergesagt haben. Und weil wir sie heute weitersagen.

*Illustrationen von Jennifer Daniel

Auch Häsin und Pfau haben unsere Ausmalbilder entdeckt!

Vielleicht kennt ihr die beiden Kerle auf dem Foto schon: Die Häsin und der Pfau toben seit Libori rund um den Dom herum und haben schon viele Menschen zum Lachen gebracht.

Jetzt haben sie die Ausmalbilder auf dieser Seite entdeckt und sind schon fleißig dabei, die Bilder auszumalen. Und das, obwohl sie nur Schnabel oder Pfote haben, mit denen sie die Buntstifte halten können. Das fällt euch doch bestimmt leichter, oder? Wir wünschen euch jedenfalls viel Spaß dabei.

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