Die “Home-Edition”
Als die Absage dann Wirklichkeit wurde, war die Frage: ein Alternativprogramm aus dem Boden stampfen – ja oder nein? „Wir haben uns dann direkt gesagt: Entweder ganz oder gar nicht“, so der 23-Jährige. Die Idee: ein richtiges Zeltlager, diesmal eben nur im eigenen Ort, an und in der Schützenhalle. Daher das Motto: „Bigge – Meine Heimat“.
Doch auch das „Zeltlager Home Edition“ funktioniert nicht ohne Hygienevorschriften: Die 50 Teilnehmer des fast zwei Wochen andauernden Zeltlagers wurden in vier Bezugsgruppen von bis zu 14 Personen aufgeteilt – 20 dürften es laut NRW-Vorschrift sogar sein. In den einzelnen Gruppen muss man zwar keine Maske tragen und keinen Mindestabstand einhalten, bei Kontakt zu anderen Gruppen ist das aber Pflicht. Jede Gruppe hat in den Zelten einen eigenen Essensbereich, jeder besitzt sein eigenes Geschirr und die Hände werden immer wieder desinfiziert. Gespült wird von den 20 Leitern, mit Handschuhen und Maske. Nur sie fassen den Wasserhahn an oder benutzen die Schwämme. Sogar eine Hygienestation in der Schützenhalle wurde eingerichtet. Das insgesamt siebenseitige Hygienekonzept habe das Leitungsteam innerhalb einer Woche ausgearbeitet, beschreibt Felix Liesen. Von der Stadt Olsberg habe es dafür viel Lob gegeben, fast ohne Korrekturen wurde das Konzept freigegeben.
Ohnehin: Das Alternativ-Ferienlager stieß von Anfang an bei allen auf große Begeisterung und Unterstützung. „Wahnsinn, was ihr da macht“, hieß es dann oft, so Felix Liesen. Besonders die Eltern seien glücklich, dass es doch noch ein Zeltlager gibt und ihre Kinder die Ferien mit Freunden verbringen können.