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Erzbistum Paderborn
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Unser Glaube
24. Mai 2021
Augustdorf

Zeit zum Zuhören

Doris Weber, Pfarrhelferin in der Militärseelsorge in der Kaserne Augustdorf.

Auf eine Kaffeelänge mit Doris Weber, Pfarrhelferin in der Militärseelsorge

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit …“ treffen wir uns wöchentlich mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Bedingung der Zusammenkunft: Das Meeting endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Diesmal hat uns Pfarrhelferin Doris Weber Einblicke in ihre Arbeit der Militärseelsorge gegeben. Ihr Dienstort ist die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf.

Das Abenteuer beginnt

Die Straße wird breiter. Mehrspurig führt der Weg auf ein großes Ampelsystem zu. Es herrscht heute wenig Verkehr. Eine weite, offene Sicht beschert somit eine beeindruckende Anfahrt. Sucht man einen Vergleich, könnte die Grenzstation vor dem Eurotunnel in Calais herhalten. Ein ausrangierter denkmalwürdiger Panzer deutet an, hier ist die „Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne“ in Augustdorf. Ein erster Check an der Gegensprechanlage. „Bitte rechts auf den kleinen Parkplatz fahren und zur Anmeldung kommen“ – danach springt die Ampel auf grün um und die Schranke öffnet sich. Freundliche Wachhabende tauschen den Personalausweis gegen den Besucherausweis. Der Besuch ist angemeldet und bei Gefahrenstufe „Alpha“ auch recht problemlos. Die exakte Beschreibung eines Soldaten führt geradezu auf das Haus der Militärseelsorge.

Stelle des Pfarrers momentan vakant

Doris Weber wartet an der Eingangstür. Sie ist quasi momentan die „Hausherrin“ der katholischen Hälfte der Militärseelsorge. Pfarrer Jörg Plümper wechselte 2019 zu den Gebirgsjägern nach Bad Reichenhall. Seitdem ist die Stelle des Geistlichen in Augustdorf vakant. Daher bietet sich in dessen Büro auch der Besprechungsbereich – ganz coronakonform – für das Treffen auf die Kaffeelänge an. „Momentan ist die Dienststelle in Fritzlar mit Militärpfarrer Robin Baier für uns zuständig“, erläutert Doris Weber, die als Pfarrhelferin die „gute Seele“ vor Ort ist. Zwei evangelische Militärpfarrer sind im gleichen Haus auf der anderen Flurseite tätig.

Entscheidung nie bereut

„Ich halte dem Pfarrer mit der Verwaltung den Rücken frei, so dass er der Seelsorge nachkommen kann“, erklärt sie bescheiden. Dabei vereint die gelernte Verwaltungsfachangestellte Aufgaben von Pfarrsekretärin, Küsterin, Organisatorin und immer wieder auch die der Zuhörerin. Es sei kein Tag wie der andere, möchte die gebürtige Olperin (Sauerland) mit keinem Job tauschen. Bei der Bundeswehr ist sie eher zufällig „gelandet“. Nach dem Abitur und Praktika im Ausland begann Doris Weber 2011 ihre Ausbildung und hat sich 2016 auf die Stelle als Pfarrhelferin beworben. Diese Entscheidung hat sie nie bereut.

Jeder ist willkommen

„Frau Weber, ich bräuchte mal jemanden zum Zuhören“, diese Bitte wird sehr häufig an sie getragen – mal spontan, mal mit Anmeldung. „Natürlich bin ich keine ausgebildete Seelsorgerin, aber jemanden das Ohr schenken, reicht oft und ist sehr wichtig. In wichtigen Fällen leite ich die Anfrage schnell an den Pfarrer weiter“, so Weber, die sich in Fortbildungen und Schulungen zum christlichen Glauben weitergebildet hat. „Unsere Tür ist für alle Soldatinnen und Soldaten unabhängig vom Dienstgrad oder Glaubensausrichtung geöffnet. Jeder ist willkommen“, erklärt die Pfarrhelferin. Denn Kasernenleben fern der Heimat oder der Familie kann genauso Probleme bereiten wie ein bevorstehender Einsatz im Ausland oder die Rückkehr aus Krisengebieten. Wenn nötig gibt es hier in der Kaserne aber auch einen Sozialdienst und psychologische Betreuung.

„Tieferes Verständnis zum Glauben gefunden“

„Durch meine Anstellung hier bei der Bundeswehr habe ich persönlich auch ein tieferes Verständnis zum Glauben gefunden, durch die Militärseelsorge einen anderen Blick auf die Kirche“, so Doris Weber. Sie kommt aus einem katholisch sozialisierten Umfeld kommt, ihr Bruder ist Kirchenmusiker in Bonn. „Glauben ist für mich hier greifbar und praxisnah!“ Die Kontakte zu den Menschen in Uniform und den Zivilangestellten sind für sie wichtig. Ein gutes Feedback von ihnen spiegelt für sie wieder, dass die Chemie untereinander stimmt. Dazu gehört auch die jährliche Soldaten-Wallfahrt nach Lourdes.

Und die militärische Seite? Im Panzersimulator in Augustdorf hat sie sich Respekt verschafft. Und im Schutzanzug hat sie eine Woche einen Einblick in das soldatische Leben bekommen.

Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne

Seit 1957 ist die Bundeswehr in Augustdorf präsent Die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne zählt zu den umfangreichsten militärischen Einrichtungen in Deutschland und beherbergt insbesondere die Panzerbrigade 21 „Lipperland“. Zum Standort gehören außerdem das Bundeswehrdienstleistungszentrum und ein Truppenübungsplatz.

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