Alle packen mit an
Ein Haus weiter lebt Stefanie Differenz mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter Annamaria. Barfuß steht sie vor ihrem Haus, ihre Tochter auf dem Arm. Das Wasser kam durch die Haustür, ins Wohnzimmer und in die Küche. „Ich bin von dem lauten Rauschen des Wassers wach geworden, die Kleine hat geweint“, erzählt Stefanie Differenz.
Ihr Mann ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und war schon zu einem Unwettereinsatz gerufen worden. „Ich habe nur schnell meine Tochter nach oben in Sicherheit gebracht und dann alles versucht, das Wasser irgendwie aufzuhalten.“ Im letzten Moment schafft sie es, die Rolladen ein Stück zu schließen: „Sonst wären womöglich noch die Fenster geplatzt.“ Geröll und Schutt sammeln sich vor ihrer Haustür, der Asphalt vor dem Haus ist komplett aufgeplatzt.
Alle packen mit an. Seit mehreren Tagen sind die Bewohner und zahlreiche Helfer von früh morgens bis spät abends im Einsatz. Dutzende Autos müssen abgeschleppt werden. Die Fahrzeuge sind nicht nur verschlammt, sondern von den Wassermassen völlig zerstört worden. Bäume versperren die Wege. Die Straßen in den betroffenen Gebieten sehen aus wie aus einer anderen Welt und einer anderen Zeit. Die Anwohner kämpfen mit Schaufeln gegen die Berge aus Schlamm, Steinen und Schrott.