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Erzbistum Paderborn
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Pressemeldung
18. Mai 2021
Paderborn

„Wichtige Orte der Begegnung und des Austauschs“

Kirchliche Öffentliche Büchereien in NRW auch im Corona-Jahr 2020 für ihre Leserschaft da

Die Corona-Pandemie hat auch die Arbeit der insgesamt 1.190 Kirchlichen Öffentlichen Büchereien in NRW beeinträchtigt. So mussten vorübergehend alle Büchereien für den Publikumsverkehr geschlossen werden. Mit den ersten Lockerungen der Corona-Regeln wurde vielerorts der Ausleihbetrieb eingeschränkt wieder aufgenommen. Die Jahresstatistik 2020 der Landesarbeitsgemeinschaft der Kirchlichen Öffentlichen Büchereien NRW (LAG KiÖB) zeigt die Probleme auf der Corona-Krise für den Büchereibetrieb auf.

Trotz Schließungen ein arbeitsintensives Jahr

Viele Büchereien blieben seit März 2020 bis heute sogar komplett geschlossen, da dort die derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln nicht umsetzbar sind oder weil sie in Einrichtungen der Altenhilfe oder in Krankenhäusern untergebracht sind. Andere Büchereien haben mehr Glück: Sie verfügen über die erforderlichen räumlichen und personellen Spielräume, um einen eingeschränkten, sicheren Ausleihbetrieb zu gewährleisten.

Dieses Angebot unter Pandemiebedingungen zu leisten, sei für die Büchereiteams kräftezehrend gewesen. Immer wieder habe man sich auf geänderte Regelungen einlassen und diese umsetzen müssen. „Daher war das Jahr 2020 trotz reduzierter Öffnungszeiten bzw. Schließungen sehr arbeitsintensiv. Von den insgesamt 12.700 Mitarbeitenden haben viele unter erschwerten Bedingungen über 753.000 Arbeitsstunden geleistet“, sagt die Paderbornerin Elisabeth Lappe-Oeynhausen als derzeitige Sprecherin der LAG KiÖB.

Viel Kreativität und Herzblut

Dabei hätten die ehrenamtlichen Büchereimitarbeitenden die Ausleihe und Rückgabe von Medien mit viel Kreativität und Herzblut organisiert. Ob nun kurzerhand ein Fenster einer Bücherei zum „Ausleihtresen“ für kontaktlose Übergabe vorbestellter Medien umfunktioniert wurde oder ein Büchereiteam eine illuminierte Fenster-Buchausstellung eingerichtet hatte, um dort neue Medien zu präsentieren – an Ideen mangelte es nicht.  Ebenso sorgten ein Büchertaxi oder verstärkter Service über die sozialen Medien für Kontakt zur Leserschaft.

„Gerade in ländlichen Gemeinden sind die Katholischen Öffentlichen Büchereien wichtige, öffentlich zugängliche und kostenfreie Orte der Begegnung und des Austauschs. Sie bilden eine physische Konstante in einer zunehmend auf digitale Inhalte fokussierten Umgebung. Die Büchereien sind Mittler zwischen Kirche und Welt. Ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Frauen und Männer, die ihren christlichen Glauben konkret leben, gäbe es keine katholische Büchereiarbeit. Diesen Menschen gebührt unsere ganze Unterstützung, unsere Wertschätzung und unser Dank“, betont Elisabeth Lappe-Oeynhausen, die zugleich Teamleiterin der Büchereifachstelle im Erzbistum Paderborn ist.

6,8 Millionen Entleihungen

Trotz Schließungszeiten und Zugangsbeschränkungen wurden in 2020 die Kirchlichen Öffentlichen Büchereien in NRW insgesamt gut genutzt. So wurden immerhin über 6,8 Mio. Entleihungen erzielt (im Vorjahr: 8,2 Mio. Entleihungen). Außerdem wurden rund ein Drittel der Veranstaltungszahlen des Vorjahres erreicht. „Angesichts der strengen Auflagen eine beeindruckende Leistung“, freut sich die Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft und ergänzt: „Auch in dieser Krisenzeit zeigen sich die Stärken der kleinen Büchereien in Wohnortnähe: sie sind von den großen und kleinen Menschen problemlos erreichbar, insbesondere wenn man mittels Homeoffice, Homeschooling etc. mehr Zeit daheim verbringt. Außerdem bietet ein Spaziergang zur örtlichen Bücherei eine willkommene Pause und ist der Griff zu physischen Medien eine Abwechslung angesichts stundenlanger Bildschirmarbeitszeiten.“

Zahlen aus dem Erzbistum Paderborn:

  • Es gibt 215 Katholische Öffentliche Büchereien im Erzbistum Paderborn
  • In diesen Büchereien sind: 1.692 Mitarbeitende. Davon drei nebenamtliche, 13 hauptamtliche (IRuM) – somit arbeiten 1.676 ehrenamtlich Engagierte in den Katholischen Öffentlichen Büchereien im Erzbistum Paderborn.
  • 744.653 Entleihungen im Erzbistum in 2020

Lebendige Einrichtungen der Kirchengemeinden

Ein weiterer unschätzbarer Vorteil: man kenne sich im Ort, wisse um die Fragen und Lebensthemen der Leserschaft sowie auch um die Sorgen einzelner. So empfehlen die Büchereimitarbeitenden zielgerichtet Medien und hatten auch immer noch Zeit für ein persönliches Wort. Die Kirchlichen Öffentlichen Büchereien seien damit lebendige Einrichtungen der Kirchengemeinden.

Vielseitiges Portfolio

Das vielseitige Portfolio der Büchereien wird ergänzt durch Gesellschaftsspiele für alle Altersstufen, die in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen haben. Neben analogen Medien wie Romanen, Sach- und Kinderbüchern liegt ein Schwerpunkt in der Einführung und Aufstockung digitaler Medienformate wie bspw. auf Tonies. Dieses Hörbuchformat erfreut sich großer Beliebtheit bei Kindern. Hervorzuheben ist auch das Onleihe-Portal namens Libell-e, an dem sich in NRW 107 Büchereien beteiligen. In 2020 konnten etliche Büchereien, wie in den beiden Jahren zuvor, zur Aktualisierung des Medienangebots auf Landesmittel zurückgreifen. Von 500.000,- Euro Fördersumme profitierten 352 Kirchliche Öffentliche Büchereien in NRW.

Damit diese Wirksamkeit der geleisteten Arbeit erfahren und das Engagement mit Freude erfüllt wird, benötigen die ehrenamtlich Engagierten bibliothekarisch-fachliche Förderung und Unterstützung. Das gelingt vor allem durch individuelle Beratungen und Fortbildungsangebote der Fachstellen der zwei Landeskirchen und der fünf (Erz-)Bistümer in NRW.

Hintergrund zur Struktur der Katholischen Öffentlichen Büchereien:

Die Büchereien sind in Trägerschaft der Kirchengemeinden. Viele Büchereien befinden sich im ländlichen Raum, in dem sie Kultur- und Bildungsaufgaben wahrnehmen. Eines ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Leseförderung. Kitas und (Grund-)schulen sind daher wichtige Kooperationspartner. Darüber hinaus bieten sie auch Veranstaltungen für Erwachsene an, bspw. Autorenlesungen, die auch andere Zielgruppen wie bspw. Gruppierungen der kirchlichen wie politischen Gemeinde sein können.

„Die Büchereien sind auch lebendige Treffpunkte der Gemeinde. Über Literatur kann man zwanglos miteinander ins Gespräch kommen. Der Vorteil ist: man kennt sich – zum Teil schon lange – und weiß um die Lebensphasen und Sorgen der Menschen. Mit diesem Wissensschatz gelingt es den Büchereimitarbeitenden, zielgerichtet Literatur zu vermitteln und die Menschen lebensbegleitend in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die Büchereien sind somit auch pastorale Orte“, so Elisabeth Lappe-Oeynhausen.

Personalien:

Strukturell sind die Fachstellen teils den Seelsorgeeinheiten der Generalvikariate zugeordnet, teils den Medienzentren der Bistümer, teils im Dezernat Erziehung und Bildung der Ev. Landeskirchen. Es gibt zwei personelle Veränderungen: neuer Leiter der Fachstelle Aachen ist Bruder Dr. Antonius Kuckhoff OSB. Die Fachstelle der Landeskirche Westfalen, die seit August letzten Jahres im Pädagogischen Institut Villigst integriert ist, hat mit Henrike Gundlach ebenfalls eine neue Leiterin bekommen.

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