Weihbischof König rekonstruiert, was die Weißrussin als Kind erlebte: „Die Truppen kamen und selektierten die Leute nach arbeitsfähig oder nicht. Dann transportierten sie die einen nach Westen und trieben die Kinder und alten Leute in eine Scheune – und zündeten sie an, so dass alle umkamen. Das Dorf wurde, wie hunderte anderer Dörfer, verbrannt.“ An diese „verbrannten Dörfer“ und die Hunderttausenden Menschen, die getötet wurden, erinnere ein großes Denkmal in Chatyn nahe Minsk.
Diese Begegnung war der bedrückendste Moment, während einer ansonsten spannenden und von Freundschaft geprägten Reise. Die Delegation folgte der Einladung der Kapuzinerkustodie und ihres Leiters Pater Aleh Shenda ofm cap. Die Kapuziner bauen am Stadtrand der wachsenden Hauptstadt Minsk eine neue Gemeinde auf und errichten dort auch ein Kloster. Denn nicht nur die Stadt wächst, sondern auch die Gemeinschaft. Angefangen mit drei Patres in einem winzigen Appartement außerhalb der Stadt ist die Gemeinschaft nun in der Lage, ein richtiges Konventsgebäude für 12 Mönche zu bauen.