Hier, im Landhaus am Heinberg, ist gerade Malen angesagt. Die Bildungsstätte, die nahe Warburg etwas abgelegen inmitten von gelben und grünen Feldern liegt, ist derzeit ein Treffpunkt für Menschen völlig verschiedener Kulturen. Es laufen die „Internationalen Kulturferien“. Von Ehrenamtlichen ins Leben gerufen, machen deutsche Familien mit Geflüchteten fast eine Woche lang zusammen Urlaub. Beim Malen, einer Stadtwanderung, Abenden am Lagerfeuer oder anderen Spielen steht der Spaß im Vordergrund. Verknüpft wird alles aber auch mit Unterrichtsstunden zur deutschen Sprache, der deutschen Kultur und anderen Bildungsinhalten. Deshalb wird das Angebot auch von der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Paderborn gefördert. Nach der Premiere im vergangenen Jahr finden die Internationalen Kulturferien nun zum zweiten Mal statt.
Endlich Urlaub nach Coronapandemie und Ausgangsbeschränkungen
„Die Menschen hier vertiefen bestenfalls Kontakte und kommen zueinander in Beziehung“, erklärt Annegret Meyer, eine von fünf Ehrenamtlichen. Gerade durch die Coronapandemie und die Ausgangsbeschränkungen seien einige Menschen sehr isoliert gewesen und hätten jetzt das Bedürfnis, „einfach mal Urlaub zu machen.“ So geht es auch Annegret Meyer: Sie macht mit ihrer Familie in diesen Tagen ebenfalls im Landhaus Urlaub. Gemeinsam mit Menschen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Iran oder Angola. Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Viele von ihnen leben seit 2015 in Deutschland. Die Grundbedingung, um nun an den gemeinsamen Ferien im Landhaus am Heinberg teilnehmen zu können: die Chance auf Anerkennung, dauerhaft in Deutschland bleiben zu dürfen. „Wir mussten in diesem Jahr sogar einigen Leuten absagen, weil wir viele Anmeldungen hatten“, beschreibt Meyer. 24 Teilnehmer bilden nun den Kern der „Internationalen Kulturferien“. Einige andere sind aus Zeitgründen nur an einzelnen Tagen da.