Priesterliche Identität im Fokus
Ein wichtiges Thema war die „priesterliche Identität“, die auch beim Dialogprozess des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland zentral diskutiert wird. „Der Austausch dazu darf jetzt nicht durch Corona versanden! Bleiben Sie miteinander an dem Thema dran!“, forderte Erzbischof Hans-Josef Becker die Priester in der Podiumsdiskussion auf. Er nehme wahr, dass viele Priester sich derzeit die Frage nach ihrer Relevanz stellen würden – nicht nur in der Corona-Krise, sondern „sogar in ‚unserer‘ Kirche“. „Es könnte sein, dass viele Priester meinen, wofür sie einmal angetreten sind, werde ihnen durch die aktuellen Entwicklungen genommen. Das ist beunruhigend“, stellte der Paderborner Erzbischof fest.
Es sei ihm ein Anliegen, mit den Priestern zu sondieren, wie die anstehenden Veränderungen so zu gestalten seien, dass die Priester dazu mit ihrer spezifischen Rolle beitragen können. „Denn eines steht fest: Sie werden gebraucht!“, versicherte Erzbischof Becker seinen teilnehmenden Mitbrüder mit Nachdruck.
Welches Potenzial hat die Krise?
Fragen und Herausforderungen, mit denen die Priester durch den Lockdown in der ersten Corona-Phase plötzlich konfrontiert waren, kamen während des Konvents ebenfalls explizit zur Sprache. Dabei ging es unter anderem um geistliche Anliegen, aber auch spezifische Angebote der Personalentwicklung vor dem Hintergrund der Krise wurden thematisiert – zu beiden Aspekten steuerten Domvikar Dr. Rainer Hohmann und Spiritual Christian Städter wertvolle Inhalte bei. Nicht zuletzt wurde insbesondere von Monsignore Dr. Michael Bredeck die Frage erörtert, was aus der Krise auf der Basis des Zukunftsbildes entwickelt werden kann.
Erzbischof Hans-Josef Becker wies in diesem Kontext ausdrücklich auf den Fonds „Weihnachten trotz Corona“ hin, aus dem Kirchengemeinden Fördermittel für besondere Angebote zum Weihnachtsfest beantragen können, um so den Menschen eine Feier der Weihnachtsgottesdienste auch unter den geltenden Corona-Bedingungen zu ermöglichen.