Knapp zwei Jahre ist es her. Die Grundschule St. Michael in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn nahm – damals noch in den Räumen der Busdorfschule – mit ihrem neuen Konzept ihren Betrieb auf. Die Idee des jahrgangsübergreifenden Unterrichts stand; das eigentliche Schulgebäude aber war noch im Rohbau. Mit Beginn des laufenden Schuljahres folgte der Umzug in das neue Gebäude in unmittelbarer Nähe der bisherigen Michaels-Schulen. Anne Cordes und Klassenlehrerin Theresa Mester ziehen ein positives Resümee des selbstbestimmten Lernens: Das Modell habe sich bewährt, begleitet von einem ständigen Optimierungsprozess.
„Helfen und helfen lassen“
Die soziale Komponente unter den Schülerinnen und Schülern soll unter dem Motto „Helfen und helfen lassen“ gefördert werden. „In den jahrgangsgemischten Lerngruppen ist es auch möglich, voneinander, füreinander und miteinander zu lernen“, sieht Theresa Mester weitere Vorteile. Ein weiterer Bestandteil des selbstbestimmten Lernens liegt darin, dass die Kinder ihren individuellen Lernprozess selbstständig steuern. Dabei berichtet jedes Kind über seine Tagesziele. Die Fragen „Was steht an“ und „Was möchte ich schaffen“, stehen im Fokus. „Tests werden dann geschrieben, wenn die Kinder soweit sind. Wenn sie sich die Lerninhalte erarbeitet haben“, ergänzt Anne Cordes. „Wir sind noch im Aufbau und werden auch das selbstbestimmte Lernen weiter ausbauen.“
Es bieten sich viele Optionen an
Auch den Arbeitsort können die Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Michael selbst entscheiden: Klassenraum, Nebenraum oder Lernnische. Eine weitere Option ist die Wahl zwischen Lernbuch oder den Arbeitsmaterialien aus den Regalen im Klassenraum. „Ebenfalls ist offen, ob die Kinder allein oder mit Partnern lernen wollen“, erklärt Theresa Mester: „In vielen Dingen können die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden. Es ist der Rahmen gesteckt, dass täglich Mathe und Deutsch gelernt werden muss. Aber das ist ein Rahmen, in dem Freiheiten liegen.“ Damit haben die Lehrerinnen bisher gute Erfahrungen gemacht. Dennoch schauen sie nach, ob das System auch funktioniert.