Am Ende stand eine zweigeteilte Lösung: In der Sekundarstufe 1, also den Klassen fünf bis neun, stellten die Lehrerinnen und Lehrer für alle Klassen und Kurse innerhalb eines Tages Aufgaben, die von den Klassenlehrern per Mail an die Eltern der Jugendlichen übermittelt wurden. „Die Eltern sind also dafür verantwortlich, die Aufgaben an ihre Kinder weiterzureichen und sicher zu stellen, dass diese auch erledigt werden“, erklärt Burgos. Für die Oberstufe entschied er sich mit seinem Kollegium dafür, dass jeder Lehrer selbst dafür verantwortlich ist, über einen Mail-Verteiler seinen Schülerinnen und Schülern die Aufgaben mitzuteilen. Der Schulleiter zieht nun die Zwischenbilanz: „Bei beiden Varianten gab es keine Probleme, da haben die Abstimmungen sehr gut funktioniert.“
Drastisch verändertes Schulleben
850 Jugendliche besuchen das Gymnasium St. Xaver, eine Schule in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn. Auch vorher sei es vorgekommen, Aufgaben auch mal digital an die Kurse zu verteilen, so Burgos: „Jetzt in der Breite ist es aber etwas ganz anderes.“ Weil das neuartige Coronavirus unser Leben so drastisch veränderte, galt es, dies auch bei der Aufgabenstellung zu berücksichtigen. Für St. Xaver wurden für die drei Wochen Schule von Zuhause zwei zentrale Grundsätze aufgestellt. Zum einen: Nicht zu viele Aufgaben geben. „Wir müssen daran denken, dass die Schüler sich in einer besonderen, angespannten Situation befinden und können nicht davon ausgehen, dass sie genauso viele Aufgaben erfüllen wie im normalen Unterricht“, schildert Antonio Burgos. Zum anderen: Keine Aufgaben geben, die bei Wiederbeginn der Schule in der Rückmeldung zu viel Zeit einfordern. „Es geht daher um vertiefende Aufgaben, nicht um weiterführende. Die Schüler können sich schließlich zuhause nicht alles selbst beibringen.“