Zur Eröffnung in der Kirche St. Alexander in Schmallenberg traten der Musiker Bernward Koch und die Musikwissenschaftlerin Dr. Monika Willer in einen musikalisch-philosophischen Dialog zum Thema Wasser. Kunst zum Mitmachen mit dem Kölner Künstler Frank Bölter gab es an drei Wochenenden am Hennesee. Dazu entstand ein Film, der das beeindruckende Gemeinschaftserlebnis dokumentiert. Ein weiterer Höhepunkt war das Konzert der Philharmonie Südwestfalen in Grevenbrück unter der Leitung von Studierenden der Hochschule für Musik Detmold. Zum ersten Mal seit März konnte das Orchester wieder in großer Besetzung in einem Konzertsaal spielen und Musikerinnen und Musiker sowie die Gäste genossen es gleichermaßen endlich wieder live dabei zu sein.
Wie kreativ die Akteure mit der Situation umgegangen sind zeigt u.a. der “Wasserkoffer“, ein reisendes Kunstprojekt von Katharina Krenkel, den die Textilkünstlerin spontan als Ersatz für eine unter Corona-Bedingungen nicht realisierbare größere Skulptur entwickelt hat. „Alle Künstlerinnen und Künstler zeigten sich sehr flexibel, so dass auch noch das zunächst abgesagte Konzert mit dem Ensemble Santiago in Brilon und ein Sufi-Jazz Projekt mit dem Ney-Trio in der Abteikirche in Meschede stattfinden konnten.
Die Besucherzahlen sind noch nicht endgültig ermittelt, aber deutlich wurde, dass die Sehnsucht nach Begegnungen und Angeboten im Spirituellen Sommer groß war. „Wir sind sehr froh, unseren Gästen auch diesem Jahr, in dem der Urlaub im Inland eine so große Rolle spielt, ein besonderes Angebot wie den Spirituellen Sommer machen zu können“, so Thorsten Schulte, der den Schmallenberger Sauerland Tourismus in der Lenkungsgruppe vertritt.
Leitthema Wasser auch auf spiritueller Ebene betrachtet
Der gesamtgesellschaftliche Kontext, in dem der Spirituelle Sommer 202 stattfand, war jedoch nicht nur von der Pandemie gekennzeichnet, sondern auch von einem weiteren trockenen Jahr und der Erkenntnis, dass der Klimawandel die Welt unmittelbar bedroht. „Mit dem Leitthema Wasser hat sich die Veranstaltungsreihe bereits 2019 auf diese Fragen eingestellt, die auch auf der spirituellen Ebene Antworten erfordern“, betont Elisabeth Grube, Vertreterin des Ev. Kirchenkreises Wittgenstein im Lenkungsteam. Dr. Klaus Lanz (Institut International Water Affairs) und Philipp Günther (Misereor) nahmen in zwei Vorträgen zur Frage zu unserer Verantwortung für eine nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser Stellung. Auch sie sind demnächst auf der Website wege-zum-leben.com nachzuhören.
Verantwortlich für das vielseitige, immer wieder neue Wege beschreitende Programm war auch in diesem Jahr ein in dieser Art wohl einzigartiges Netzwerk von über 250 Akteuren aus den Bereichen Kultur- und Heimatarbeit, Tourismus, aus Kirchen, Moscheegemeinden, buddhistischen Gemeinschaften, nicht religiös gebundener Spiritualität und Gesundheitsprävention. Der Dank der Gäste dieses besonderen Spirituellen Sommers ist ihnen gewiss.