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Pilgerkerze in Verne entzündet

In Zeiten von Corona wurde im kleinen Kreis das Fest Mariä Heimsuchung gefeiert

In Zeiten von Corona wurde  im kleinen Kreis das Fest Mariä Heimsuchung gefeiert

Ein grauer und windiger Sonntagvormittag – nicht das allerbeste Wetter für einen Fußmarsch von Paderborn nach Verne. Dennoch hätten sich vermutlich viele Menschen gewünscht, diesen Weg im Rahmen der 257. Paderborner Stadtwallfahrt zu bestreiten. Doch wie so viele andere Gottesdienste, Prozessionen oder gemeinsame Aktionen, konnte auch die Wallfahrt nach Verne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden.

„Normalerweise würde ich jetzt Wanderschuhe unter meinem Gewand tragen und hätte mich heute Morgen um 5.30 Uhr mit vielen Menschen auf dem Domplatz in Paderborn getroffen. Von da aus hätten wir uns gemeinsam auf den Weg hier nach Verne gemacht“, eröffnete Prälat Thomas Dornseifer die Heilige Messe in der Kirche St. Bartholomäus. Damit die Pilgerkerze jedoch bei Maria – in Verne als „Unsere Liebe Frau von Verne, Trösterin der Betrübten“ bekannt – brennt, fuhr Prälat Dornseifer am gestrigen Morgen mit dem Auto und der Kerze im Gepäck in den Salzkottener Ortsteil. Dort feierte er gemeinsam mit Pastor Werner Beule und rund 30 Gläubigen die Heilige Messe und die Entzündung der Pilgerkerze.

Maria und Elisabeth sind Vorbilder

Das Evangelium (Lk 1, 39-56), das die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth thematisiert, auch als die Mariä Heimsuchung bekannt, hat auf den ersten Blick wenig mit der aktuellen Ausnahmesituation rund um die Corona-Pandemie zu tun. „Mariä Heimsuchung lässt sich jedoch aus zwei Perspektiven betrachten. Als erstes hat Heimsuchung eigentlich eine negative Bedeutung. Man wird beispielsweise von Krankheiten heimgesucht. In diesem Jahr scheint das bestens zu passen“, erläutert Prälat Thomas Dornseifer.

„Durch Corona haben wir Situationen erlebt, die einfach wehgetan haben oder noch immer wehtun – weil man nicht zusammen sein kann. Das habe ich besonders an Ostern erlebt. Meine Hoffnung ist jedoch, dass Menschen nachhaltig ins Denken kommen, auf wessen Fundament wir stehen und welche Verantwortung wir gegenüber der Schöpfung haben. Und damit kommen wir auch zur zweiten Perspektive der Mariä Heimsuchung. Beiden Frauen wurde in ihren Leben viel zugemutet und sie haben sich gegenseitig ermutigt, gestärkt und miteinander gebetet. Dieses Fest kann also eine Anregung sein, wie wir mit Zumutungen Gottes umgehen können. Maria und Elisabeth sind Vorbilder“, führt Prälat Dornseifer weiter aus.

Pilgern statt Wallfahren

Sich gegenseitig ermutigen, stärken und gemeinsam beten, sind eigentlich Attribute von Wallfahrten. In diesem Jahr ist das Gemeinsame jedoch nur eingeschränkt möglich. Die Corona-Pandemie lade jedoch ein, sich zu besinnen und das eigene Handeln, insbesondere in Bezug auf kostbare Ressourcen und wirtschaftliches Denken, zu hinterfragen. Da gemeinsame Wallfahrten weiterhin kaum möglich sein werden, könnte das Pilgern eine Alternative sein. Anders als bei Wallfahrten stehen hier das genaue Anliegen, das Ziel und die Dauer nicht im Vorhinein fest. Vielmehr sei der Weg das Ziel und eine Reise zu sich selbst.

Zu den beliebtesten Pilgerorten Gläubiger zählen Lourdes in Frankreich und Santiago de Compostela in Spanien. Was oft vergessen wird: auch im Erzbistum Paderborn gibt es Pilgerwege. Der oft erwähnte Jakobsweg verläuft durch ganz Deutschland. Wer also Zeit für sich und zum Nachdenken braucht, vielleicht auch, um einfach mal nicht an Corona zu denken, für den wäre ein Stück vom Jakobsweg in seiner Heimat eine Möglichkeit dazu.

Wer nicht gerne alleine geht und niemanden für eine kleine Pilgerreise begeistern kann, der kann sich auf die Wallfahrt 2021 in Verne freuen: dann feiert die Wallfahrt ihr 850-jähriges Jubiläum und wäre damit auch die 258. Paderborner Stadtwallfahrt in dem Salzkottener Ortsteil.

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