logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower

Ökumene zum Nachlesen

Das Magazin „Gemeinde³“ vereint katholische und evangelische Beiträge

Das Magazin „Gemeinde³“ vereint katholische und evangelische Beiträge

In vielen Bereichen wird zwischen katholischer und evangelischer Sichtweise unterschieden. Dort, wo die Konfessionen nach dem Verbindenden suchen oder sogar zusammenarbeiten, spricht man von Ökumene. Ein solches ökumenisches Projekt ist das Magazin „Gemeinde³“, das regelmäßig in den Paderborner Ortsteilen Schloß Neuhaus, Sennelager und Sande erscheint. Es bildet die journalistische wie funktionale Vereinigung beider Glaubensrichtungen ab.

„Lasst uns unsere Kompetenzen und Kräfte in einem ökumenischen Magazin zusammen legen“, appellierte Pfarrer Oliver Peters bei seinem Amtsantritt im Jahr 2006 an das gemeinschaftliche Miteinander. „Bis dahin puzzelte jeder in seinem Bereich vor sich hin“, erinnert sich Peters an die Tatsache, dass „oft über Identisches geschrieben wurde“. Also galt es, „effizienter zu operieren und Synergien zu schaffen.“ Weiterhin wollte Oliver Peters ein „hochwertiges, farbiges und professionelles Magazin“ auf den Weg bringen. Der Erfolg gibt ihm Recht, denn „Gemeinde³“ wurde beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München im Jahr 2010 mit dem „Ökumene-Innovativpreis“ ausgezeichnet.

Obwohl „Gemeinde³“ eine andere Dimension besitzt als ein Pfarrbrief, finden sich innerhalb der Publikation Nachrichten aus der Gemeinde, den Verbänden und Vereinen. Darüber hinaus widmet sich seit dem Jahr 2018 jede Ausgabe einem übergeordneten Thema, das lediglich aus einem Schlagwort besteht (aktuell: „Trotzdem“). Verschiedene Beiträge greifen den jeweiligen Begriff auf, beleuchten ihn und füllen die Assoziation auf unterschiedliche Weise mit Leben.

Pfarrer Oliver Peters (v. l.), Chefredakteur Carsten Schröder und Redaktionsmitarbeiterin Simone Rojahn mit der aktuellen Ausgabe der Publikation. Foto: Dietmar Gröbing

„Gemeinde³“ ist zur Marke geworden

Im Gegensatz zu Modifizierungen in Sachen Layout, Farbgestaltung und Schwerpunktsetzung, ist der Titel über die Jahre erhalten geblieben. „Seinerzeit haben sich die drei Gemeinden St. Heinrich und Kunigunde, St. Joseph und die evangelische Gemeinde mit der Christus-Kirche zusammen getan, um das Werk aus der Taufe zu heben“, sagt Oliver Peters, der darauf verweist, dass sich „hier nicht etwas addiert, sondern potenziert“. Daher lag der Name „Gemeinde³“ auf der Hand. Und da der Begriff inzwischen zur Marke heranreifte, war seine Beibehaltung Pflicht.

„Ergänzung findet der Inhalt durch Artikel in einfacher Sprache“, weist Redaktionsmitarbeiterin Simone Rojahn auf die Arbeit Anja Feckes hin. Fecke ist als Gemeindereferentin tätig und für die Behindertenseelsorge zuständig. Ihre simpel gehaltenen Texte zielen ab auf die drei der Caritas unterstehenden Neuhäuser Behindertenwohnheime und ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Auch sie sollen am Geschehen in den nördlich gelegenen Paderborner Stadtteilen teilhaben.

Visueller Aspekt ist sehr wichtig

Teilhabe übt auch die Leserschaft aus, die bei alltäglichen Begegnungen Rückmeldung an die Verantwortlichen gibt. „Man wird auf bestimmte Sachverhalte angesprochen“, sagt Chefredakteur Carsten Schröder, der weiß, dass dies immer dann passiert, „wenn die Leute irgendetwas besonders interessiert oder bewegt“. Selbst, wenn Menschen „nur noch eine lose Anbindung an die Gemeinde besitzen, nehmen sie das Magazin wahr, denn es hat etwas interessantes“, macht Pfarrer Oliver Peters die Attraktivität der Lektüre unter anderem an „vielen, großformatigen Fotos“ fest. Der visuelle Aspekt findet Anbindung bei relativ kurz gehaltenen, leserfreundlichen Texten.

Alle 14 Redaktionsmitglieder sind ehrenamtlich tätig und investieren ihre Freizeit für die Gestaltung des Gemeindemagazins. „Das Team ist toll, und jede Redaktionssitzung macht Spaß“, bekennt Chefredakteur Carsten Schröder, dem das Projekt am Herzen liegt und sich engagiert, „damit das Magazin nicht stirbt“. Die Gefahr bestand, als sich sein Vorgänger Werner Dülme aus der Führung zurückzog. Die Situation konnte zum Guten gewendet werden, denn Schröder trat Schritt für Schritt in die Fußstapfen Dülmes. Dem Neuhäuser stehen Leute zur Seite, die ihre Arbeit „gern machen, engagiert sind und sich jedes Themas dankbar annehmen“.

Es geht nicht um alte Grabens-, Kultur- oder Glaubenskämpfe, sondern darum, auf ökumenische Weise etwas auf den Weg zu bringen. Weil die Gemeinsamkeiten stärker sind als das, was uns trennt.

 

Pfarrer Oliver Peters

Kompetenzen greifen bestmöglich ineinander

„Als Ergebnis bringen wir regelmäßig etwas Schönes auf den Weg, und darauf darf man sich immer wieder freuen“, legt Pfarrer Oliver Peters einen gewissen Stolz an den Tag. Unter anderem, weil die Kompetenzen evangelischer und katholischer Personen bestmöglich ineinander greifen. Auch wenn die höhere Dynamik anfangs auf katholischer Seite lag, da das Vorgängermagazin „Gemeinde life“ komplett von Katholiken gestaltet wurde, sind mittlerweile beide Seiten gleich stark vertreten.

„Wenn man sich zusammen tut, kann man mehr wuppen“, spricht sich Oliver Peters für den Einheitsgedanken aus. „Was wir gemeinsam machen können, das lasst uns auch gemeinsam in Angriff nehmen“, wirbt Peters für die Bündelung der Kräfte. „Es geht nicht um alte Grabens-, Kultur- oder Glaubenskämpfe, sondern darum, auf ökumenische Weise etwas auf den Weg zu bringen“. Warum? „Weil die Gemeinsamkeiten stärker sind als das, was uns trennt.“

An Weihnachten gibt es „20 Gottesdienste an 20 Orten“

In die Praxis überführt wird der kooperative Gedanke unter anderem beim kommenden Weihnachtsfest. „Da es Ende Dezember aufgrund von Corona keine großen Gottesdienste geben wird, ist uns der Gedanke der Dezentralität gekommen“, weist Oliver Peters auf das kommende Projekt „20 Gottesdienste an 20 Orten“ hin. Bespielt werden ausgesuchte Lokalitäten in Schloß Neuhaus. Alle Gottesdienste sind zeitlich kurz gehalten und finden unter freiem Himmel statt. Geladen sind laut Peters Angehörige beider Großkirchen, denn „die Aktion ist ökumenisch gedacht, geplant und durchgeführt“.

Das Magazin „Gemeinde³“

Im Abstand von fünf Monaten publiziert ein 14-köpfiges Redaktionsteam, bestehend aus acht Katholiken und sechs Protestanten, kirchliche und weltliche Nachrichten aus drei Paderborner Stadtteilen. Das Projekt ist ebenso etabliert wie erfolgreich, denn „Gemeinde³“ erscheint seit mittlerweile 14 Jahren. Die Auflage liegt aktuell bei 8.800 Exemplaren, wobei die avisierte Zielgruppe zwischen 9 und 90 Jahren alt ist.

Eingang in das Magazin finden Nachrichten aus dem Pfarrverbund St. Heinrich und Kunigunde (Schloß Neuhaus), St. Joseph (Mastbruch), St. Marien (Sande) und St. Michael (Sennelager) sowie aus der Evangelischen Kirchengemeinde Schloß Neuhaus mitsamt der Pfarrbezirke Schloß Neuhaus, Sennelager und Sande. Die Zeitschrift finanziert sich größtenteils über lokale Anzeigen und ist kostenlos. Sie wird direkt an die Haushalte verteilt oder liegt in Kirchen, zum Teil auch an öffentlichen Orten aus. Viele der bisher erschienenen Ausgaben sind auf der Gemeinde-Homepage einsehbar.

Zu den weiteren Beiträgen des Themenspecials:

Weitere Einträge

© Tobias Schulte / Erzbistum Paderborn

Unser Glaube Kindliche Freude

Angelina Grasshoff ist Erzieherin. Sie sagt: "Man müsste die Welt mehr mit Kinderaugen sehen."

Unser Glaube Vertrauen. Neugierde. Hoffnung.

Was Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz aus seinen ersten Wochen im Amt lernt
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Schäfer Andreas Eisenbarth (Schäferei Bethel) und seine Lämmer

Unser Glaube „Schafe hüten macht nicht reich, aber sehr zufrieden“

Nicht nur seinen Tagesablauf richtet Schäfer Andreas Eisenbarth an seinen Schafen aus, auch den Jahresrhythmus geben sie vor. Und dabei ist Ostern für die Tiere und ihn eine ganz besondere Zeit
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit