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Erzbistum Paderborn
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Lernen in der Weltkirche

„Gesichter der Weltkirche“ – Missionare auf Zeit berichten von ihren Erfahrungen und der nachhaltigen Wirkung

Beim Begegnungsabend „Gesichter der Weltkirche“, zu dem das Metropolitankapitel seit einigen Jahren am Freitagabend vor dem Libori-Fest in Paderborn einlädt, standen bedingt durch die Corona-Pandemie diesmal nicht Gäste aus der Weltkirche im Blickpunkt. Junge Menschen aus dem Erzbistum Paderborn, die als „Missionare auf Zeit“ (MaZ) in kirchlichen Projekten tätig waren, berichteten stattdessen von ihren Einsatzorten in Namibia und Malawi. Ihre Erfahrungen, so erzählten die ehemaliger „MaZler“, hätten sie nachhaltig geprägt und sie für weitere Lebensentscheidungen positiv  beeinflusst.

Ein Erfolgsmodell seit 1988

„Der Akzent der Weltkirche gehört zu Libori fest dazu. Heute erfahren wir aber davon, was passiert, wenn Menschen aus unserem Erzbistum in die Welt hinausgehen“, begrüßte Dompropst Monsignore Joachim Göbel im Namen des Metropolitankapitels die Gäste im Forum St. Liborius, zu denen auch Erzbischof Hans-Josef Becker, Generalvikar Alfons Hardt, der stellvertretende Paderborner Bürgermeister Dieter Honervogt und der Dekan der Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn, Prof. Dr. Volker Peckhaus gehörten.

Bereits seit 1988 ist „Missionare auf Zeit“ ein Erfolgsprojekt, das von jungen Menschen gern angenommen wird. Verschiedene Entsendeorganisationen z.B. Ordensgemeinschaften und der „mundus Eine Welt e.V.“ in Paderborn bereiten die Freiwilligen vor und begleiten sie in dem Einsatz. „Junge Leute wollten damals partizipieren und die Ordensgemeinschaften haben sich damals auf ein Experiment eingelassen. Daraus wurde ein Erfolgsmodell“, blickt Ulrich Klauke, Leiter des Teams Weltmission – Entwicklung – Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat, zurück.

Erlebnisse aus Namibia

Sebastian Brumby (Paderborn) und Tom Schulte (Arnsberg) stimmten mit einem stimmungsvollen selbsterstellten Video auf ihre Erfahrungen aus Namibia ein.  In einem Projekt der Benediktinerinnen von Oshikuku haben sie in der Schule Unterricht gegeben. „Wir haben großen Respekt vor den Kindern bekommen, die fern von ihren Eltern in jungen Jahren Großes leisten“, sagt Sebastian Brumby. Und Tom Schulte ergänzte, dass der Begriff „Missionare auf Zeit“ eigentlich falsch sei, denn die Nachhaltigkeit des Einsatzes beginne erst danach.

Eine andere Kultur, ungewohnte Lebensverhältnisse auf der einen Seite, aber aufgeschlossene Menschen auf der anderen Seite lernten Brumby und Schulte kennen. Auch habe man sich an der Lehrer-Sein direkt nach dem Abitur erst gewöhnen müssen. Da die Schülerinnen und Schüler in dieser Schule untergebracht waren, gehörte auch die Nachmittagsbetreuung zu den Aufgaben. „Hier war die Herausforderung, die richtige Mischung aus Distanz des Lehrers vom Vormittag und des Kumpels am Nachmittag zu finden“, erinnerte sich Tom Schulte. Durch den Dienst sei Dankbarkeit geblieben, so Sebastian Brumby, der sich auch gern an die Gottesdienste im Interview mit Weihbischof Matthias König erinnerte: „Die Messen dauerten länger, aber waren auch ungemein lebendig. Und als dann das mir aus der Heimat bekannte Lied ‚Fest soll mein Taufbund‘ in der Landessprache erklang, war die freudige Überraschung groß.“

Berichte aus Malawi

Xenia Neisemeier (Salzkotten) und Henrik Joost (Vechta) erzählten von der St. Francis Schule in Madisi (Malawi). Die Erlöse der Charitybox des Erzbistums aus der Liboriwoche gingen im vergangenen Jahr an dieses Projekt in Trägerschaft der Franziskanerinnen von Salzkotten. Neisemeier und Joost, die sich am Freitag erstmals persönlich begegneten, wurden von ihrem Tun geprägt und haben nach dem MaZ-Einsatz die Ausbildung zur Pflegefachkraft für den Seniorenbereich begonnen. „Eine Entscheidung, die ich vorher für mich als Beruf nie in Erwägung gezogen hätte“, so Xenia Neisemeier: „Mich hat diese Zeit zu einem reflektierenden und bewusster lebenden Menschen gemacht, der mit neuen Augen auf alte Tatsachen blickt.“

Vor Ort waren sie auch als Lehrpersonal für die Kinder eingesetzt. Durchweg mit für sie neuen Unterrichtsfächern wie Musik, Kunst, Textilgestaltung oder auch ‚Live Skills‘. „Die Erlöse der letztjährigen Charity-Aktion des Erzbistums sind hier auf jeden Fall gut angekommen und sinnvoll eingesetzt“, verweist Xenia Neisemeier auf die Projekte Brunnenbau, Bus-Kauf oder Anschaffungen für medizinischen Bedarf.

Vor zwanzig Jahren MaZler in Argentinien

Bereits vor 20 Jahren war Christian Städter als MaZler in Argentinien. Bei den Berichten der jungen Leute werde eher beinah nostalgisch und erinnere sich gern an seine Zeit in Argentinien. Der heutige Spiritual am Paderborner Priesterseminar hat für sich gelernt, eigene Muster nicht gleich in der Fremde umsetzen zu können. Eine Erfahrung, die er heute auch den ihm als Spiritual anvertrauten Menschen mit auf den Weg zu geben. Außerdem sei ihm klar geworden, dass Kirche mehr als nur die Kirche in Deutschland sei, von der man lernen könne.

Der Märtyrer Bischof Enrique Ángel Angelelli Carletti (* 1923, † 1976), der in der argentinischen Militärdiktatur wegen seines Einsatzes in sozialen Fragen getötet wurde, habe ihn, so Städter, in Fragen der Menschenrechte sehr geprägt.

Brasilien bei jungen Leuten gefragt

„Mitleben, Mitarbeiten, Mitbeten stehen bei diesem Dienst im Vordergrund. Die Jugendlichen wollen das Leben mit den Menschen vor Ort teilen“, blickt Ulrich Klauke, Leiter des Teams Weltmission – Entwicklung – Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat – auf die Zeit seit den ersten Einsätzen zurück. Etwa 1000 junge Frauen und Männer seien seitdem ausgereist. Brasilien (244), Bolivien (117) und Indien (60) ständen dabei an der Beliebtheitsspitze.

Weihbischof König dankt “Wegbereiter” Klauke

Ulrich Klauke selbst wird Ende des Monats nach 15-jähriger Tätigkeit für die Weltmission in den Ruhestand gehen. Weihbischof Matthias König, Bischofsvikar für die Aufgaben der Weltkirche und Weltmission, bedankte sich schon vorab ausdrücklich an diesem Abend der Weltkirche für die geleistete Arbeit, die vieles auf den Weg gebracht habe und zahlreiche Türen für die jungen Menschen geöffnet habe. Mit Susanne Föller konnte sich bereits seit einem Monat die Nachfolgerin einarbeiten.

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