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Erzbistum Paderborn
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Körper, Geist und Seele erfrischen

Mehr als „nur“ Wassertreten: Das Kneipp-Konzept ist perfekt für den Sommer

Kneippen hat in Olsberg lange Tradition

Die Natur genießen, aktiv sein und die Seele baumeln lassen: Das steht nicht nur für den Sommer, sondern auch für das Kneippen, entwickelt von Pfarrer Kneipp. Ein Ansatz, der auf Körper, Geist und Seele abzielt und mehr als nur eine Heilmethode für Krankheiten ist. Der älteste Kneipport in NRW liegt im Sauerland: Schon 1895 gründete ein Schüler Kneipps dort ein Sanatorium. Seitdem vermittelt das heutige Kneipp-Heilbad Olsberg die Kneipp-Philosophie.

In einer sich immer schneller drehenden Welt ist der Kneipp-Gedanke aktueller denn je: dem Körper und Geist etwas Gutes zu tun. Ob Wassertreten an natürlichen Tretstellen am Weges

rand, die Sinne in der Natur zu aktivieren oder mehr als 35 Kneipp-Kraftorte zu erleben: In Olsberg sowie auch im benachbarten Brilon lassen sich die fünf Elemente nach Kneipp bestens genießen. Mit Kneipp kann man spüren: Gottes Schöpfung, die Natur, ist eine Kraftquelle im Leben.

Sebastian Kneipp: der „Wasserdoktor“

Für den bayrischen Priester (1821–1897) änderte eine schwere Tuberkulose-Erkrankung während seines Theologie-Studiums alles: Um sein Lei-den zu behandeln, nutzte Kneipp eine Wasserkur – der erfolgreiche Selbstversuch in der eiskalten Donau sollte sein Schlüsselmoment sein: „Die Natur ist die beste Apotheke“, sagte Kneipp, dessen Bekanntheit als Naturheiler immer weiter zunahm. Mehr und mehr Erkrankte suchten Kneipp für Waschungen, Wassertreten oder warme Bäder auf.

Die fünf Elemente nach Kneipp

Das bekannteste Element der Kneipp-Therapie ist das Wasser. Die Haut straffen, das Immunsystem stärken oder Schmerzen und Verspannungen lindern: Die verschiedenen Reize der insgesamt knapp 120 Wasseranwendungen nach Kneipp sollen zu vielen positiven Reaktionen des Körpers führen. Neben einem guten Maß an Bewegung, bei dem Körper und Geist nicht unter-, aber auch nicht überfordert werden sollen, gehören auch Heilpflanzen zum Kneipp-Ansatz. Sie ergänzten die Wassertherapie später und seien dreifach positiv, formulierte Kneipp: „Ungesunde, kranke Stoffe im Innern aufzulösen, auszuleiten, sodann den Organismus zu kräftigen.“ Dazu kommt eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ohne großen Verzicht üben zu müssen: viel Gemüse und Obst, Vollkorn als Energielieferant, zum Beispiel. Dazu kommt die Lebensordnung in Balance, wie bewusste Ruhezeiten oder der Glaube als Weg zu innerem Einklang.

Gesundheitstipps zum Kneippen von Christina Bödefeld, Tourismus Brilon Olsberg GmbH

Der Spitzwegerich gilt als „Pflaster des Wanderers“. Wenn man unterwegs mal kein Pflaster dabei hat, kann man auch einfach ein Blatt knicken, sodass der Saft austritt und es an den Finger binden. Es wirkt blutstillend und hält Bakterien fern. Sogar Insektenstiche schwellen dadurch ab.

Nutzen Sie die belebende Wirkung des Arm-bades, das auch als „Tasse Kaffee des Kneippianers“ bezeichnet wird. Das erfrischende Wasser auf der Haut anschließend nicht abtrocknen, sondern nur abstreifen, so wird der Temperaturreiz durch Verdunstungskälte verlängert.

Laufen Sie eine Runde barfuß auf den dafür angelegten Barfußpfaden oder auf einer taufrischen Wiese. Dadurch werden Ihre Fußreflexzonen massiert und es fördert das Immunsystem und hilft gegen Kopfschmerzen.

Wachsamkeit für das Hier und Jetzt

Pastor Christian Laubhold und Gemeinde-referentin Charlotte Roland sind unter anderem für die Seelsorge im Kneipport Olsberg zuständig. Daher beschäftigt sie in ihrer Arbeit, was Sebastian Kneipp in seiner Therapie verwirklichen wollte. Wir haben die beiden Seelsorger zum „Kneippen“ in der heutigen Zeit befragt.

Was können wir heute noch von Sebastian Kneipp in den Alltag übertragen?

Kinder sind wunderbare Lehrmeister. Sie sind ganz im Hier und Jetzt. Um nichts anderes ging es Jesus. Er zeigte, dass es Wachsamkeit für das Hier und Jetzt braucht, um das volle Leben mit Gott und miteinander zu leben. Wir Erwachsenen dürfen das wieder neu lernen und üben.

Kneipps Fünf-Säulen-Model bietet dafür eine gute Möglichkeit. Struktur in den Tag zu bringen, ist ein uraltes christliches Prinzip. Schon die ersten Mönche im 6. Jahrhundert wussten, dass es den Menschen unterstützt, intensiver zu leben, wenn er sich auf die konkrete Aufgabe fokussiert. In der Natur, in Gottes Schöpfung Heilung und Erholung zu finden, kann ja schon in kleinen Momenten gelingen. Die Natur macht uns wachsam. Kneipps Anwendungen sind im Alltag einfach zu integrieren. Genauso wie beten, das Sprechen mit Gott.

Was hat das Kneippen mit Geist und Seele zu tun?

Woher kommt eine echte innere Ausgeglichenheit? Sind es einfach nur die richtigen Techniken? Wir vergessen oft, dass Sebastian Kneipp als Priester ein inneres Weltbild lebte. Seine ganzheitliche Sicht, dass Körper und Seele eine Einheit bilden, ist getragen von einem tiefen Vertrauen, dass es den Menschen nicht einfach so gibt, dass wir nicht zufällig da sind. Er glaubte an Gott, der den Menschen aus Liebe geschaffen hat. Echte Ruhe und Ausgeglichenheit finden wir, wenn wir uns Gott öffnen.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Das Maß und die Ganzheitlichkeit, von dem Kneipp spricht, fußen auf diesem Weltbild. Wenn ich verinnerliche, dass ich bedingungs-los geliebt bin von der Kraft, die mich und alles, was ich in der Natur finde, erschaffen hat, und mit dieser Kraft rede, ihr vertraue und in Beziehung treten kann, dann brauche ich mich auch nicht selbst zu optimieren. Es geht schlicht um die Freude am Leben, das mir geschenkt ist. Wer wahrhaftig sein Leben auf Gott setzt, findet diese Freude in allen Bereichen des Lebens und kann sich in schweren Momenten getragen wissen. Das stärkt und tut gut!

Veranstaltungstipp „Kneippkraftort Wanderung“

Der Pastoralverbund Bigge-Olsberg lädt zur „Kneippkraftort Wanderung“ am Samstag, 11. September, ein. Die Teilnehmer wandern 7,5 Kilometer auf dem Olsberger Kneippweg auf dem Borberg. Dabei können Kneipp-Anwendungen ausprobiert und für zu Hause erlernt werden. Dazu gibt es spirituelle Impulse und auf dem Borberg wird auch gemeinsam Gottes-dienst gefeiert. Treffpunkt ist am Parkplatz am Weg unterhalb des Gasthofes Schinkenwirt um 11.30 Uhr. Anmeldungen sind bis zum 9. September unter c.roland@pv-bigge-olsberg.de möglich.

Sommer im Erzbistum

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