„Es geht um Mitmenschlichkeit. Um Respekt. Um Achtung, Um Würde. Und um die Sensibilität, wenn anderen genau dies verweigert wird. Einzelnen oder Gruppen. Minderheiten“, bekräftigte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn. Es komme darauf an, an der Seite derjenigen zu sein, die „neu erstarkender rassistischer Wahn zum Opfer machen will“. Das Engagement gegen rechtsradikale Gruppierungen und Parteien sei wichtig. Auch das Dagegenhalten, wenn Social Media als asoziale Foren missbraucht werde. Den zunehmenden unterschwelligen und offensichtlichen Äußerungen von Antisemitismus müsse widersprochen werden.
Erinnerung und Verantwortung
„Wenn wir unvoreingenommen auf das schauen, was in der Vergangenheit allein gegenüber den Juden an Ausgrenzung, Verfolgung und Gewalt geschehen ist, können wir nur zutiefst bedauern, was auch Christen während der Zeit des Nationalsozialismus den Juden und anderen marginalisierten Menschen angetan haben“, betonte Domkapitular Dr. Michael Menke-Peitzmeyer in einem dem Gottesdienst vorausgehenden Interview. Der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn und Ansprechpartner für den jüdisch-christlichen Dialog im Geistlichen Rat des Erzbischofs von Paderborn plädiert darin für eine „Ethik der Erinnerung“ und fordert, dass jedes erste gedankliche oder verbale Anzeichen von Fremdenfeindlichkeit aufmerksam verfolgt und unterbunden werden müsse. Zudem sei eine christliche „Spiritualität der Erinnerung“ bedeutsam, die nicht an Konfessionsgrenzen gebunden sei und sich auch im gemeinsamen Gebet artikulieren soll.