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Erzbistum Paderborn
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Freundschaft unter Jugendlichen fördern

Auf eine Kaffeelänge mit Jakob Jan Küchler

Auf eine Kaffeelänge mit Jakob Jan Küchler

In der Serie „Auf eine Kaffeelänge mit…“. treffen wir uns auf einen Kaffee mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn und sprechen mit ihr über Themen, die den Alltag des jeweiligen Gesprächspartners bewegen. Dabei können die Personen in ganz unterschiedlichen Beziehungen zum Erzbistum stehen oder lediglich ihren Wohnsitz im Bereich des Erzbistums haben. Die einzige Vorgabe der Serie ist: die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher ausgetrunken ist.

Für unser zweites Gespräch haben wir Jakob Jan Küchler getroffen, Vikar in Meschede im Sauerland und Jugendbeauftragter der Liborius Fraternität.

Redaktion

Kaffee in Frankreich oder in Deutschland – was trinken Sie lieber?

Jakob Jan Küchler

Kaffee aus Deutschland. Aber eigentlich doch unterschiedlich. Wenn man Kaffee in Frankreich bestellen will, muss man Americano sagen, das ist dann Espresso, der mit Wasser verlängert wird. Daher morgens lieber deutscher Kaffee und nachmittags ein Espresso.

Redaktion

Sie waren gerade wieder in Frankreich…

Jakob Jan Küchler

Genau. Ich war mit einer Gruppe Jugendlicher in der Pfarrei La Flèche im Bistum Le Mans zum Gegenbesuch. Von dort waren Jugendliche mit Vikar Marc Isnard im Juli zum Liborifest in Paderborn und haben auch Meschede besucht und hier im Pfadfinderhaus übernachtet. Wir haben also jetzt in den Herbstferien unsere französischen Freunde besucht.

Redaktion

Was stand dort an?

Wir haben natürlich erst einen Abstecher nach Paris gemacht, danach ging es nach La Flèche. Es gab viel Begegnungsprogramm in der Pfarrei, unsere Jugendlichen haben sogar in der Schule im Deutschunterricht geholfen. Jeden Abend hat uns eine Familie zum Abendessen empfangen. Wir haben viele Ausflüge gemacht, uns den Mont Saint-Michel angeschaut, das Schloss Azay-le-Rideau in der Loire sowie das Grab des Heiligen Martin in Tours besucht.

Zum Schloss Azay-le-Rideau führte Vikar Marc Isnard (r.) die Jugendgruppe aus dem Erzbistum Paderborn.
Redaktion

Das hängt mit einer Aufgabe zusammen, die Sie neben Ihrer Tätigkeit als Seelsorger in Meschede haben. Wie sieht diese aus?

Jakob Jan Küchler

Ich bin im Vorstand der Liborius Fraternität der Jugendbeauftragte. Das Ganze jetzt im dritten Jahr. Es ist meine Aufgabe, den Austausch zwischen den Jugendlichen zu fördern. Da ich in Paris studiert habe, habe ich gute Bezeigungen nach Frankreich, insbesondere auch nach Le Mans – und die versuche ich zu nutzen. So eine Partnerschaft braucht nicht nur Verträge, sondern auch Menschen, die sie tragen.

Redaktion

Was hat es mit dieser Fraternität auf sich?

Jakob Jan Küchler

Fraternität heißt Bruderschaft. Der Ursprung des Ganzen ist der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“, der im Jahr 836 geschlossen wurde, als eine Paderborner Delegation die Reliquien des Heiligen Liborius in Le Mans empfangen hat. – Das ist übrigens ein schönes Bild für das vereinte Europa. Und dazu haben gerade neueste Forschungen ergeben, dass vermutlich der damalige Bischof Aldrich, der in Le Mans residierte, ursprünglich aus Paderborn stammt. – Jedenfalls gibt es seit über fünf Jahrzehnten diese Bruderschaft, die zum Ziel hat, diese jahrhundertealte Freundschaft im Gebet und Tun im europäischen Geist zu bestärken.

"Ich erlebe, dass da wirklich Freundschaften entstehen die über die digitalen Medien auch abseits der Besuche gepflegt werden."

Jakob Jan Küchler ist Vikar in Meschede im Sauerland und Jugendbeauftragter der Liborius Fraternität.

Redaktion

Wer darf in dieser Fraternität mitmachen?

Jakob Jan Küchler

Die Fraternität ist eine Gemeinschaft von Gläubigen, jeder kann mitmachen – und seit drei Jahren sind auch viele Jugendliche dabei. Übrigens: Jeder kann mit uns nach Le Mans kommen. Aktuell sind wieder junge Leute zwischen 16 und 30 Jahren eingeladen im Januar mit zum Juliansfest nach Le Mans zu kommen. Dann feiern unsere französischen Freunde dort das Fest ihres Bistumspatrons – stets am letzten Wochenende im Januar.

Redaktion

Was erwartet die Teilnehmer?

Jakob Jan Küchler

Natürlich besuchen wir das Programm des Juliansfestes. Aber dazu gehört auch, dass wir wieder in die Pfarrei La Flèche fahren und die bestehenden Kontakte verknüpfen. Für unsere Teilnehmer wird ein extra Jugendprogramm vorbereitet.

Redaktion

Was gibt Ihnen dieses Engagement?

Jakob Jan Küchler

Zuallererst reiht man sich ein in eine Tradition, die über 1000 Jahre währt. Einem wird bewusst, dass man Teil von etwas ganz Großem ist. Junge Menschen können ihren Glauben bei diesen Begegnungen ganz anders erleben und auch stärken. Ich erlebe, dass da wirklich Freundschaften entstehen – die über die digitalen Medien auch abseits der Besuche gepflegt werden. In Le Mans fühlt man sich immer zu Hause – weil wir im Glauben und in der Geschichte verbunden sind.

Redaktion

Zum Logo der Jugendabteilung der Fraternität

In der Mitte steht der Bischofsstab mit der Paderborner Kreuzfibel in der Krümme. Er soll das Zeichen dafür sein, dass der Glaube an Christus beide Seiten vereinigt. Links sprudelt die Quelle als Zeichen für den Hl. Julian, der der Legende nach eine Quelle mit dem Bischofsstab zum Sprudeln brachte sowie als Zeichen für die Taufe. Rechts stehen die Pfauenfedern als Zeichen für den Hl. Liborius. Darüber steht „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ auf Latein und das Jahr 836 als Datum für den Ursprung der Freundschaft.

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