Eine ähnlich starke Hoffnung erlebte sie kürzlich bei einer Frau, die gerade ihren Mann verloren hatte. „Sie sagte mir, dass sie sich gar nicht vorstellen wolle, wie es ihr ohne die christliche Hoffnung gehen würde“, erzählt sie. „Außerdem war sie sich sicher, dass es ihrem Mann jetzt wieder gut gehe, nachdem er sehr gelitten hatte.“ Dies sei eine Überzeugung, die man häufig antreffen könne: „Wenn Menschen viel gelitten haben, ist die Hoffnung, dass es Ihnen nach ihrem Tod besser geht, sehr stark. Die Trauernden sagen deutlich, dass der Verstorbene jetzt bei Gott sei, dass er keine Schmerzen mehr und keine Angst mehr habe.“
“Das Licht der Hoffnung brennt auch in mir”
Jeder Trauerfall, den Claudia Becker begleitet, führt sie zu der Frage, welche Hoffnung sie selbst mit dem Ende des irdischen Lebens verbindet. „Dazu gehört auch das Ringen und Hadern mit Gott. Ich begleite ja auch Menschen, die in ihrer Situation gerade nicht gut mit Gott klar kommen und ihm die Frage stellen: Wieso lässt du das zu? Dann vergewissert man sich immer wieder: Glaube ich das wirklich, was die Kirche lehrt? Letztlich ist es aber so: Je mehr ich mich damit auseinandersetze, je mehr ich darüber spreche, umso mehr verankert sich diese christliche Hoffnung in mir. Das Licht der Hoffnung brennt auch für mich.“