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Erzbistum Paderborn
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Hirtenbrief zum Diözesanen Forum am 25. Oktober 2014

„Berufung. Aufbruch. Zukunft. – Das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn“ lautet der Titel des Hirtenbriefs.

„Berufung. Aufbruch. Zukunft. – Das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn“

Hirtenbrief von Erzbischof Hans-Josef Becker im Wortlaut:

 

Liebe Schwestern und Brüder,

am Samstag habe ich das sogenannte „Zukunftsbild“ für das Erzbistum Paderborn in Kraft gesetzt. Dieser Text, den Sie in den kommenden Wochen in gedruckter Form erhalten und den Sie ab sofort auch im Internet finden können, ist das Ergebnis des zehn- jährigen Weges der „Perspektive 2014“. Der Text beschreibt, in welche Richtung sich die Kirche von Paderborn in den kommenden Jahren entwickeln soll. Er führt aus, welche grundlegenden Haltungen und welche theologischen und pastoralen Leitmotive dabei von besonderer Bedeutung sind.

Das Zukunftsbild soll nicht einfach gelesen und dann abgeheftet werden. Vielmehr ist mit ihm ein Auftrag verbunden, der Sie alle, liebe Schwestern und Brüder, angehen wird: In den kommenden Jahren sollen alle Priester, Diakone, Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten, aber auch möglichst viele ehrenamtlich engagierte Christinnen und Christen sowie zahlreiche Gläubige unseres Erzbistums in den Prozess einer Aneignung des Zukunftsbildes hineinfinden. Ich bitte Sie alle von Herzen, sich mit den Anliegen des Zukunftsbildes intensiv zu beschäftigen. Aus meiner Sicht finden Sie dort Orientierungspunkte für alles, was in den Pastoralen Räumen, in den Gemeinden, Gruppen und Gremien, in Verbänden und kirchlichen Einrichtungen zu entscheiden und zu gestalten ist.

Es kommt auf jede und jeden Einzelnen an

Mein zentrales Anliegen im Jahre 2004 – ein Jahr nach meinem Amtsantritt – war es, dass wir uns über die großen gesellschaftlichen, demografischen, personellen und geistlichen Herausforderungen, vor denen das Erzbistum Paderborn steht, verständigen und dass wir dabei inhaltliche Orientierung für den künftigen Weg unserer Ortskirche finden können. Heute ist mir klarer denn je, dass es dabei auf jeden Einzelnen und jede Einzelne ankommt. Alle Getauften haben Verantwortung, das Leben der Kirche zu gestalten und zu tragen. Dazu brauchen wir ein verlässliches und verbindliches Miteinander. Wir müssen uns aufeinander verlassen können und miteinander ringen und auch streiten lernen – im Wissen darum, dass wir in der Kirche immer zunächst Brüder und Schwestern sind und keine Gegner, die sich voreinander behaupten müssten. Oder mit anderen Worten: Im Wissen um die gemeinsame Berufung als Kirche von Paderborn können wir zuversichtlich in die kommenden Jahre hineingehen. Ich hoffe und setze darauf, dass sich möglichst viele von Ihnen mit mir auf den Weg machen, das Zukunftsbild Schritt für Schritt ins praktische Leben unserer Diözese umzusetzen.

Mir ist klar, dass darin eine große Herausforderung liegt. Aber ich sehe auch die Chance, dass wir als Kirche von Paderborn – unter dem Einfluss so vieler wirklich herausfordernder Entwicklungen für den christlichen Glauben – erneut in unsere Berufung hineinfinden.

Damit ist das theologische Stichwort genannt, das mir seit 2004 immer deutlicher geworden ist: die Kategorie der Berufung. Auf dem Weg der letzten zehn Jahre hat sich die Ortskirche von Paderborn nach ihrer Berufung gefragt: „Wozu bist du da, Kirche von Paderborn?“ Diese Frage hat eine, wie ich meine, klare und überzeugende Antwort gefunden, die ich im Zukunftsbild ausführlich beschreibe.

Zeichen der Liebe Gottes zu allen Menschen sein

Eine erste Antwort: Die Kirche von Paderborn ist dazu da – sie ist also dazu berufen –, Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes zu allen Menschen zu sein. Damit sie

das ist, muss alles, was im Erzbistum Paderborn getan, entwickelt und entschieden wird, auf den Prüfstand dieser grundlegenden Berufung. Der aufgezeigte Weg wird die gemeinsame Berufung aller in der Kirche von Paderborn, aber auch die je eigene Berufung stärken.

Eine zweite Antwort: Die Kirche von Paderborn ist dazu berufen, die Kirche Jesu Christi zu sein. Jesus Christus ist der Herr der Kirche. Er ist der Maßstab für unsere Entscheidungen. Wenn wir in den kommenden Jahren überprüfen, was wir tun und wie wir pastoral handeln, dann ist das zugleich eine große Chance, uns auf Jesus Christus hin neu auszurichten. Unser Umdenken muss gespeist sein aus der ehrlichen Bereitschaft, mehr in Jesus Christus hin- einzuwachsen. Das wird zu der Frage an uns alle führen: Wozu bist du da, du einzelner Getaufter, du einzelne Getaufte? Wozu seid ihr da in den Pastoralen Räumen, in den vielen Gemeinden und Gemeinschaften, in den Gruppen, Verbänden und Gremien? Wozu seid ihr da in den Einrichtungen des Erzbistums und der Caritas?

Und eines dürfen wir dabei nicht aus dem Blick verlieren – auch darauf sind wir in den letzten Jahren aufmerksamer geworden: Die Kirche ist nicht für sich selbst da, sondern durch sie will Gott der Welt und den Menschen hilf- reich werden. Denn nach unserem Glauben hat letztlich jeder Mensch eine persönliche Berufung, weil Gott ihn ins Leben gerufen hat. Wir sind als Kirche von Paderborn dazu berufen, uns als Christen einzubringen in die gesellschaftlichen, politischen und sozialen Belange.

Lebendiger Aufbruch

Mit diesen Klärungen und Erkenntnissen im Gepäck hoffe ich auf einen lebendigen Aufbruch in unserem Erzbistum. Papst Franziskus ermutigt in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium alle Diözesen dazu, eine Kirche des Aufbruchs zu werden (vgl. Nr. 20ff.).

Mit unserem Zukunftsbild öffnet sich ein Weg nach vorn. Ich hoffe und setze darauf, dass möglichst viele von Ihnen diesen Weg mitgehen werden. Es wird ein Weg der Reflexion, des Gespräches und – das ist mir besonders wichtig – ein Weg des Gebetes sein. Es geht auf diesem Weg darum, tiefer in die Berufung der Kirche hineinzufinden und dabei die persönliche Berufung als getaufter Christ, als getaufte Christin, als Priester, Diakon oder Ordenschrist, als beruflich oder ehrenamtlich Engagierter zu leben. Es geht darum, dies gemeinsam mit anderen und für andere zu tun. Das Gebet des heiligen Franziskus vor dem Kreuz von San Damiano, in dem er von Gott Klärung und Vertiefung seiner Berufung erbat, kann uns dabei eine Richtung weisen. Franziskus betete:

Höchster, glorreicher Gott, erleuchte die Finsternis meines Herzens und schenke mir rechten Glauben, feste Hoffnung und vollendete Liebe.

Gib mir, Herr, Gespür und Erkennen, dass ich erfüllen möge deinen heiligen und wahrhaften Auftrag.

Liebe Schwestern und Brüder, möge dieser Weg der Aneignung unseres Zukunftsbildes in den kommenden Jahren unter dem Segen Gottes stehen und Frucht bringen in der Vertiefung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe im Erzbistum Paderborn!

Es segnet Sie und betet für Sie Ihr Erzbischof Hans-Josef Becker

 

 

 

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