Das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel – im Volksmund auch Mariä Himmelfahrt genannt – gehört zu den traditionellen Marienfesten der katholischen Kirche, das vor allem mit dem Brauch des Krautbindens und der Kräutersegnung begangen wird. Während Wallfahrten oder Pilgerreisen – im „Marien-Monat“ Mai auch im Erzbistum Paderborn weit verbreitet – zu „Mariä Himmelfahrt“ eher selten sind, finden zum Hochfest in der gesamten Erzdiözese an zahlreichen Orten verschiedene Aktivitäten mit Kirchweihfest oder Kräuterweihe statt.
„Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel ist wie ein kleines Osterfest im Sommer: Als Maria, die Mutter Jesu, stirbt, wird sie zugleich in die ewige Gemeinschaft mit Gott hineingeboren. Sie folgt ihrem Sohn Jesus, der nach seinem Tod am Kreuz glorreich von den Toten auferstand und in die himmlische Gemeinschaft mit seinem Vater zurückkehrte. Das schenkt Hoffnung und Zuversicht für das eigene Leben und Sterben“, beschreibt Domvikar Monsignore Gregor Tuszynski, Leiter der Fachstelle Liturgie im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn, das Hochfest der Himmelfahrt Mariens.
Die Aufnahme Mariens in den Himmel wurde 1950 von der katholischen Kirche als Glaubenslehre verkündet. Mit dem Hochfest ist traditionell der Brauch der Kräuterweihe verbunden, der in die vorchristliche Zeit zurückgeht, aber im Mittelalter vom Christentum angewandt wurde. Die Legende, die der Kräuterweihe zu Grunde liegt, berichtet, dass die Apostel, die nach drei Tagen das Grab der Mutter Gottes besuchten, statt des Leichnams duftende Blumen und Kräuter darin fanden und sich ein angenehmer Duft nach Kräutern verbreitet hatte.