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Erzbistum Paderborn
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Einsatz für eine faire Fracht

Themenspecial „Klimawandel“: das Erzbistum Paderborn engagiert sich in der Initiative Lieferkettengesetz

Themenspecial „Klimawandel“: Erzbistum Paderborn engagiert sich in der Initiative Lieferkettengesetz

Wer weiß im Supermarkt schon noch, welche Wege all die Produkte in den Regalen gegangen sind? Von welcher Plantage stammt der Tee, den ich morgens so gerne trinke? Sind die Teepflücker fair bezahlt worden und waren die Arbeitsbedingungen sicher? Als Endverbraucher sind wir schlicht nicht in der Lage nachzuvollziehen, unter welchen Bedingungen die Produkte in unserem Einkaufwagen oder unsere Kleidung gefertigt worden sind. Meist sind die Produktionsbedingungen trotz intensiver Recherche nicht vollständig aufzudecken.

Die Initiative Lieferkettengesetz tritt ein für eine Welt, in der Unternehmen Menschenrechte und die Umwelt achten – in Deutschland genauso wie im Ausland. Das Bündnis fordert von der Bundesregierung ein Lieferkettengesetz und hat dazu eine Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel gestartet, die bereits über 142.000 Menschen unterzeichnet haben.

Menschenrechtliche Standards erfüllen

Auch das Erzbistum Paderborn engagiert sich in der Initiative und setzt sich als Unterstützer ein, dass ein Lieferkettengesetz alle Unternehmen erfasst, die in Deutschland geschäftstätig sind. Nur so könne gewährleistet werden, dass Produkte, die in Deutschland gehandelt werden, menschenrechtliche Standards erfüllen. „‚Diese Wirtschaft tötet‘, so beschreibt es Papst Franziskus, wenn Menschen ausgenutzt und wie Müll behandelt werden. Um die Wirtschaft gerechter zu machen, muss sie die Würde jedes einzelnen Menschen und das Gemeinwohl im Blick haben. Mit einem Lieferkettengesetz schafft der Staat die rechtliche Voraussetzung für mehr Gerechtigkeit“, verdeutlicht Generalvikar Alfons Hardt.

„Um die Wirtschaft gerechter zu machen, muss sie die Würde jedes einzelnen Menschen und das Gemeinwohl im Blick haben. Mit einem Lieferkettengesetz schafft der Staat die rechtliche Voraussetzung für mehr Gerechtigkeit."

– Generalvikar Alfons Hardt

„Viele Produkte werden in anderen Ländern hergestellt oft unter menschenunwürdigen Verhältnissen. Die Sorge um den einzelnen Menschen bleibt unvollständig, wenn sie nicht um das Engagement für gerechte Lebensbedingungen ergänzt wird.“

– Ulrich Klauke, Leiter des Referates Weltmission, Entwicklung und Frieden

Verantwortung übernehmen

Zur Lieferkette eines Produktes zählt nicht nur der Weg von der Rohstoffgewinnung bis zum Endverbraucher, auch die Abfallentsorgung ist elementarer Bestandteil der Produktionskette. Oftmals durchlaufen die Produkte mehrere Länder, um von den günstigsten Produktionsbedingungen am Markt zu profitieren. „Viele Produkte, die von deutschen Unternehmen verkauft werden, werden in anderen Ländern hergestellt – oft unter menschenunwürdigen Verhältnissen. Die Sorge um den einzelnen Menschen bleibt unvollständig, wenn sie nicht um das Engagement für gerechte Lebensbedingungen ergänzt wird. Mit einem Lieferkettengesetz werden sie verpflichtet Verantwortung zu übernehmen“, stellet Ulrich Klauke, Leiter des Referates Weltmission, Entwicklung und Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat heraus.

„Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes und von Gott geliebt“, bekräftigt Schwester Angelika Hellbach cps, Missionsschwester vom Kostbaren Blut. „Als Missionsschwester trete ich dafür ein, dass Menschen, wo immer sie auch leben und arbeiten, menschenwürdige Arbeitsbedingen haben und einen Lohn für ihre Arbeit bekommen, von dem sie leben können.“ Es könne nicht sein, dass in Deutschland auf Kosten anderer gut und günstig gelebt würde. Verbraucher müssten sich Gedanken darüber machen, wie die Lieferkette aussehen möge, wenn ein T-Shirt für drei Euro verkauft würde. „Als verantwortungsbewusster Christ und Ordensfrau unterstütze ich die Kampagne zum Lieferkettengesetz.“

„Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes und von Gott geliebt. Als Missionsschwester trete ich dafür ein, dass Menschen, wo immer sie auch leben und arbeiten, menschenwürdige Arbeitsbedingen haben und einen Lohn für ihre Arbeit bekommen. Als verantwortungsbewusster Christ und Ordensfrau unterstütze ich die Kampagne zum Lieferkettengesetz.“

– Schwester Angelika Hellbach cps, Missionsschwester vom Kostbaren Blut

„Sozial- und umweltgerechtes Wirtschaften ist möglich und muss zum Standard werden. Der Einsatz für kritischen Konsum und damit für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen ist uns in den katholischen Jugendverbänden seit Langem ein wichtiges Anliegen.“

– Annika Manegold, Diözesanvorsitzende des BDKJ Diözesanverbands Paderborn

Sozial- und umweltgerechtes Wirtschaften

Auch für die katholischen Jugendverbände im Erzbistum ist verantwortetes Wirtschaften zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Sie befürworten das Lieferkettengesetz wie Annika Manegold, Diözesanvorsitzende des BDKJ Diözesanverbands Paderborn, verdeutlicht: „Sozial- und umweltgerechtes Wirtschaften ist möglich und muss zum Standard werden. Der Einsatz für kritischen Konsum und damit für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen ist uns in den katholischen Jugendverbänden seit Langem ein wichtiges Anliegen. Das Lieferkettengesetz bietet die Chance dem Gewinnstreben von Unternehmen mit einem wirksamen Rahmen zu begegnen. Damit Gerechtigkeit zur Selbstverständlichkeit wird.“

Diese Meinung teilt auch Professor Dr. Günter  Wilhelms, Lehrstuhlinhaber für christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn: „Ob Kinderarbeit, Verletzung von grundlegenden Rechten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern oder Umweltzerstörung – noch immer nehmen Unternehmen ihre Mitverantwortung für solche Probleme in ihren Lieferketten nicht angemessen wahr. Deshalb ruft die ‘Initiative Lieferkettengesetz’ zahlreicher kirchlicher Akteure zu Recht die Politik auf, endlich einzugreifen. Ohne einen solchen Eingriff zur Wahrung der Menschenrechte durch den Staat drohen die Unternehmen jegliche Legitimation zu verlieren – ist doch der Mensch Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft.“ (2. Vatikanisches Konzil: Gaudium et spes, Nr. 63.)

„Ob Kinderarbeit, Verletzung von grundlegenden Rechten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern oder Umweltzerstörung noch immer nehmen Unternehmen ihre Mitverantwortung für solche Probleme in ihren Lieferketten nicht angemessen wahr."

– Professor Dr. Günter Wilhelms, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn

Arbeitshilfen und Roll-up Ausstellung

Um die Arbeit in den Gemeinden und Einrichtungen zu unterstützen, gibt es eine Arbeitshilfe mit Anregungen für Gottesdienste, Gebet und Gespräch. Dieses kann im Referat Weltmission-Entwicklung-Frieden kostenlos bestellt werden (05251/125-1623).

Das Erzbistum stellt Gemeinden, Schulen und Einrichtungen zudem eine Roll-Up Ausstellung zur Verfügung, die im IRuM in Dortmund und Paderborn ausgeliehen werden kann. (0231/20605-300 oder 05251/125-1907 oder 1908).

„Die Weltverantwortung ist ein wesentliches Element unseres Gemeindeseins. Neben der Sorge um die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort gehört hierzu auch das Eintreten für weltweite Gerechtigkeit. Es wäre schön, wenn in unseren Gemeinden die Initiative zum Lieferkettengesetz breit unterstützt wird“, ergänzt Klauke seinen Apell.

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