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Erzbistum Paderborn
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Einen Moment lang gespürt: Gott ist da

Auf eine Kaffeelänge mit Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder

Auf eine Kaffeelänge mit Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder

Für unsere Serie „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns – jetzt selbstverständlich mit gebührendem Abstand – mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Die einzige Vorgabe ist: die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher ausgetrunken ist. Dieses Mal haben wir uns mit Stephan Schröder getroffen, Diözesanjugendpfarrer und Direktor des Jugendhauses Hardehausen.

Raus in die Natur geht es bei der Kaffeelänge mit Stephan Schröder. Mit Kaffeebecher und Wanderschuhen geht es von Schröders Wohnung auf dem Komplex des Jugendhauses Hardehausen los. „Viele, die hier herkommen, sagen, dass es wie Urlaub für sie ist“, sagt der 51-Jährige. „Für mich ist das nicht ganz der Fall, weil ich hier lebe und arbeite.“

Schröder schlägt eine Route vor: bis zum Wisentgehege und zurück. „Abends gehe ich öfter diese Runde“, sagt er. In letzter Zeit so oft, dass er scherzhaft hinzufügt: „Wenn die Wisente anfangen, mich zu grüßen, sollte mir das zu denken geben“.

"Das kann ich kaum in Worte fassen."

Der Weg führt anfangs rund um den Korintenteich. Läufer überholen, auf vereinzelten Bänken sitzen Familien, mit Rucksäcken bepackt. Kinder beobachten durch ihre Ferngläser Fischreiher, die vorbeigleiten. Er sei sehr naturverbunden, erzählt Schröder. „Natur hat für mich eine ganz starke Wirkung, um Gott zu erfahren.“ Besonders stark sei dieses Gefühl im Heiligen Land. „Es ist einfach traumhaft schön, wenn man zu Fuß über uralte Wege geht, über die höchstwahrscheinlich auch Jesus gegangen ist. Zu wissen: Er hat die gleiche Landschaft gesehen, die ich heute sehe.“

So gut wie jedes Jahr fliegt Schröder ins Heilige Land, auch in diesem Frühjahr wäre er dorthin gereist. Als ein Angebot des Jugendhauses wollte er mit Jugendlichen und jungen Erwachsener den Jesus Trail gehen. Wenn Schröder vom Heiligen Land schwärmt, schaltet er von Spazierengehen auf Schreiten um. Er setzt jeden Schritt ganz langsam und bewusst. Er unterbricht seine Sätze, beginnt sie von vorn, um die richtigen Worte zu treffen. Dann erzählt er, wie er mit einer Gruppe auf einem Berg in der Wüste Judäa Gottesdienst gefeiert hat. „Das ist mir durch Mark und Bein gegangen“, sagt Schröder. „Das war ein Moment, in dem ich gespürt habe: Gott ist da. Das kann ich kaum in Worte fassen.“

“Ganz einfach”

Schröder arbeitet nun im zwölften Jahr als Diözesanjugendpfarrer und Direktor des Jugendhauses Hardhausen. Ihn begleitet ständig die Frage, wie junge Menschen für Gott begeistert werden können. „Anstatt das Klagelied anzustimmen, möchte ich mich fragen, was uns Gott in dieser Zeit sagen will“, erzählt er. Nachfrage: Und zwar? „Dass wir uns verändern müssen. Ganz einfach. Wir müssen zum Beispiel eine andere Sprache wählen. Wir haben nach wie vor einiges zu sagen.“ Wiederum die Nachfrage: Und zwar? Was ist für ihn die Hauptbotschaft des Christentums?

„Dass die Botschaft Jesu meinem Leben einen Sinn gibt“, sagt Schröder. „Ich bin von Gott in diese Welt hineingestellt, um sie besser zu hinterlassen, als ich sie vorgefunden habe. Die Botschaft Jesu ist eine Art Gebrauchsanweisung dafür, wie das gelingen kann.“

Stephan Schröder. Foto: Schulte

Der Schriftzug, den er hinterlässt

Schröder, 51 Jahre alt, habe eigentlich immer gedacht, dass er mit 50 Jahren kein Jugendpfarrer mehr sein könne. Ihn beschäftigt daher auch die Frage, wie es für ihn beruflich weitergeht. Gleichzeitig blickt er auf die Früchte seiner Arbeit zurück. Auf das, was nach jahrelanger Arbeit gut reibungslos läuft. Die neugestaltete Kirche im Jugendhaus Hardehausen und die junge Glaubensinitiative YOUNG MISSION nennt er als erste Beispiele.

In seiner Zeit als Direktor wurden acht große Umbaumaßnahmen umgesetzt. Von der Kirche über das Haupthaus bis zum Kornhaus. Die Räumlichkeiten in dem jahrhundertealten ehemaligen Kloster wirken modern, ansprechend. „Das ist mein Schriftzug, den ich so hinterlasse“, sagt Schröder. Und ergänzt: „Ich bin ein Typ, der auch mal dankbar zurückblickt. Aber vor allem schaue ich nach vorne.“

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