Ohnehin gebe es viele Parallelen zwischen dem christlichen Glauben und dem Leben im Kloster sowie der buddhistisch geprägten Kampfkunst Karate, nicht nur der gewaltverneinende Gedanke. Beide entspringen einer spirituellen Natur und vereinen Aspekte wie Gelassenheit, Respekt oder Bescheidenheit. „Für mich kann der eine Schuh ohne den anderen nicht richtig laufen. Es lässt sich wunderbar miteinander verbinden“, so Bruder Marcus.
Wer Karate ausübt, lernt viel – auch über sich selbst. Seit acht Jahren lernt Hannes Friedrichs aus Nuttlar bei Bruder Marcus. Der 19-Jährige trainiert in der Jugendgruppe, hilft dem Benediktiner aber dieses Mal bei der Übungsstunde für Kinder. „Bevor ich Karate gemacht habe, war ich immer hibbelig. Jetzt bin ich viel ruhiger und auch selbstbewusster“, erklärt er. Besonders das Meditieren hebt er hervor. „Dabei lässt man einfach seinen Geist frei. Das ist mal was total anderes als andere Sportarten wie Fußball.“