5 Jahre Enzyklika „Laudato si‘“ als Inspiration für viele Klimaschutz-Maßnahmen im Erzbistum Paderborn
Vor fünf Jahren veröffentlichte Papst Franziskus seine Enzyklika „Laudato si‘ – über die Sorge für das gemeinsame Haus“. Der Heilige Vater betont darin die gemeinsame Verantwortung für die von Gott allen Menschen anvertraute Schöpfung. Die internationalen Medien werteten das oft als „Umwelt-Enzyklika“ bezeichnete Schreiben als Appell zu einem weltweiten Umdenken und Kurswechsel im Hinblick auf Klimaschutz, soziale Ungerechtigkeit und die Erschöpfung natürlicher Ressourcen. Der frühere deutsche Umweltminister Klaus Töpfer sah darin sogar eine „Therapieanleitung für unsere Gesellschaft“. Auch im Erzbistum Paderborn war die Enzyklika ein wichtiger Impuls für viele Initiativen.
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker unterstreicht zum fünften Jahrestag der Enzyklika „Laudato si“, dass diese für ihn zu einer persönlichen Richtschnur geworden sei. Sie ermutige jeden dazu, über den eigenen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung nachzudenken, so Erzbischof Becker: „Die Verantwortung für die von Gott geschenkte Schöpfung und der Erhalt der Artenvielfalt sind ein ur-christlicher Auftrag, der beim Einzelnen beginnt.“ Ein wichtiger Beitrag für diese Verantwortung sei unter anderem das integrierte Klimaschutzkonzept, das es seit November 2019 im Erzbistum Paderborn gebe.
Für dieses Klimaschutzkonzept sei die Enzyklika von Papst Franziskus ein Ansporn gewesen, sagt Michael Peine als neuer Gebäudeenergiemanager im Erzbischöflichen Generalvikariat: „Die Enzyklika war ein wichtiger Impuls, der viel Engagement im Erzbistum hervorgebracht hat. Unsere Energiebeauftragten in den Kirchengemeinden geben uns immer wieder die Rückmeldung, dass ‚Laudato si‘ die Menschen vor Ort sehr motiviert hat.“
Viel Herzblut für den Klimaschutz
Das Klimaschutzkonzept für das Erzbistum ist auf der Grundlage der Energieoffensive entstanden. Unter dem Leitwort „Ressourcen schonen. Schöpfung bewahren“ hat die Energieoffensive in den letzten Jahren zahlreiche Umweltschutzaktivitäten gebündelt, die vor allem den Gebäudebestand der Kirchengemeinden und dessen Energieverbrauch betreffen. „Im Rahmen der Energieoffensive wurden für 588 Immobilien Energiegutachten erstellt“, erklärt Michael Peine. „Das heißt, wir haben fast 600 Gebäude im Erzbistum auf ihre Energieeffizienz hin durchleuchtet.“ Die Gebäude werden von 318 Energiebeauftragten in den Gemeinden betreut. „Auf diese vielen engagierten Energiebeauftragten sind wir sehr stolz. Allgemein zeigen die Menschen in den Kirchengemeinden ein hohes Maß an Engagement für ihre Kirchengebäude. Einige investieren da viel Herzblut.“ Im letzten Jahr wurden deshalb auch Best-Practice-Beispiele aus den Kirchengemeinden gewürdigt und ausgezeichnet.