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Unser Glaube
03. November 2020

Ein Projekt, das Schule machen kann

„Offener Katharinentreff“ soll mehr als nur Zentrum des neuen Pastoralen Raumes Unna werden.

„Offener Katharinentreff“ soll mehr als nur Zentrum des neuen Pastoralen Raumes Unna werden

Die fünf katholischen Pfarreien aus Unna, Holzwickede und Fröndenberg bilden zukünftig einen Pastoralen Raum, in dem der offene Katharinentreff in der Innenstadt von Unna – direkt neben der St. Katharina Kirche – eine zentrale Rolle einnehmen soll. Die Räume sollen viele Visionen einer modernen Kirche Platz bieten. . Ein Projekt, dem derzeit viel Engagement entgegengebracht wird. Aber allein schon der Weg dahin, wie sich die Pilotgruppe gefunden hat und die Gemeinden eingebunden sind, ist bemerkenswert.

„An diesem Projekt sind viele beteiligt, die Gemeindemitglieder werden mitgenommen. Ein gutes Beispiel, wie sich Kirche für die Zukunft aufstellen sollte. Ein neuer Weg der Pastoral“, freut sich Janfelix Müller, Gemeindereferent im Pastoralteam Unna, über die Resonanz. „Mit dieser zentralen Liegenschaft mitten in Unna sind wir auch optisch präsent und stehen im öffentlichen Leben von Unna“, ergänzt Ludwig Holzbeck, der als Mitglied des Kirchenvorstandes der Projektgruppe angehört.

Bank verlässt Teil des Gebäudes "Katharinentreffs"

Büros, Besprechungs- und Veranstaltungsräume in unterschiedlicher Größe bestimmen bisher eher klassisch den „Katharinentreff“, der sich direkt am Vorplatz vor der St. Katharina Kirche anschließt und in den 70-er Jahren erbaut wurde. Ein Teil des Gebäudes ist an eine Bank untervermietet, die aber zum Ende des Jahres diesen Standort verlassen wird. Dadurch gibt es Platz. Für den neuen Pastoralen Raum werden einerseits Büroräume für die Verwaltung benötigt, andererseits bietet eine neue Raumgestaltung auch die Chance, Wünschen und Bedürfnissen der gläubigen oder auch fragenden Menschen nachzukommen. Direkt in der Nachbarschaft befinden sich  KiTa, Pfarrbüro und Bücherei.

„Der zukünftige offene Katharinentreff  soll Möglichkeiten der Begegnung schaffen. Begegnungen unterschiedlichster Art wie Beratung, Seelsorge, Austausch, gemeinsames Tun, aber auch Zuwendung und Diskussion“, umschreibt Janfelix Müller das Projekt. Dazu habe man einen Dialogprozess gestartet, in dem Ideen vorgestellt und beraten würden, so Ludwig Holzbeck.

Projektgruppe mit 16 engagierten Personen

Sechs Vertreter aus Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat hatten die Vorarbeit geleistet, die Anfang des Jahres in einer Auftaktveranstaltung vorgestellt wurde. Dann wurden 16 Personen aus verschiedenen Gruppen und mit unterschiedlichen Sichtweisen gesucht, die sich zur Mitarbeit bewerben konnten. Das Interesse, so berichtet Janfelix Müller, sei sehr groß gewesen, mal etwas Neues auszuprobieren und sich einzubringen. „Frauen und Männer zwischen 17 und 64 Jahren haben sich gemeldet.“

Sabrina Hoffmann (Gemeindemitglied, Pfadfinderin und Mitarbeiterin in der Kita) gehörte zu den Bewerbern: „Ich fand es total interessant, sich einbringen zu können, damit etwas ganz Neues hier entstehen kann. Mit dem zentralen Gebäude  Katharinentreffs kann das Projekt mitten in der Innenstadt für alle in seinen Inhalten auch sichtbar werden.“

„Es hat sich eine Gruppe von Leuten gefunden, die alle ein Ziel haben, dabei die gleichen Rechte besitzen und trotzdem unterschiedliche Ansichten mitbringen. Allein der Prozess, wie sich die Gruppe gebildet hat und arbeitet, halte ich schon für hochinteressant“, sagt Klausdieter Herb ( Pfarrgemeinderatsmitglied aus St. Marien) über seine Beweggründe.

Rund 500 Quadratmeter mehr Platz

Durch die Einbeziehung des bisher von einer Bank benutzten Gebäudeteils erweitert sich der „Katharinentreff“ um rund 220 Quadratmeter  im Erdgeschoss und etwa 300 Quadratmeter  im Obergeschoss. Ende des Jahres hofft die Pilotgruppe mit ihren Planungen fertig zu sein, um dann mit einem Architekten in einer kleineren Gruppe die Pläne umzusetzen.

Motivation: Ideen sprudeln nur so

Die Motivation ist groß, die Vorschläge sprudeln  nur so in  der Projektgruppe. Die Blickrichtung ist definiert: „Der offene Treff soll im Erdgeschoss untergebracht, von der Fußgängerzone aus zugänglich, von außen gut einsehbar und durch die offene, freundliche Gestaltung für jedermann einladend sein. Er soll auch Menschen ansprechen, die bisher die Schwelle zu  einem Gemeindezentrum, einer Kirche nie überschritten haben, die sich nicht getraut oder nicht angesprochen gefühlt haben. Der offene Treff soll offene Türen haben. Er ist ein Ort für intensive Begegnungen und gemeinsames Tun.“

Im Vorfeld habe man sich viele Projekte angeschaut, auch nicht kirchliche Projekte, hofft Ludwig Holzbeck, dass sich der „Katharinentreff“ zu einem Zentrum ‚Mitten in der Stadt für die Stadt‘ entwickelt. „Ein Treffpunkt, der alle Bürgerinnen und Bürger ansprechen soll, und nicht nur Leute, die uns – der Kirche – nahe stehen“, ergänzt Sabrina Hoffmann. „Wir müssen flexibel und dynamisch bleiben, uns entwickeln und einladend wirken. Und ähnlich wie bei Mission possible auch mal die Bänke vor das Haus stellen, um den Menschen hier Ruhemomente zu bieten“, betont Klausdieter Herb. Das bestätigt auch Janfelix Müller, der betont: „ Wenn wir jetzt umgestalten, soll das nicht heißen, dass dann die nächsten 20 Jahre Ruhe ist. Wir wollen immer aktuell bleiben und ausprobieren.“

“Wie geht es Dir?”

Die Niederschwelligkeit zum Eintreten in das Gebäude steht oben an. Menschen sollten einfach reinkommen, als wenn sie einen Supermarkt betreten würden.  „‘Was wünscht Du?‘ soll hier nicht die erste Frage sein, sondern ‚Wie geht es Dir?‘. Wir wollen die Bedürfnisse der Menschen aufgreifen“, so Janfelix Müller, der glaubt, dass sich dabei eine neue Form von Gemeinde bilden kann. Auch eine neue Form von Ehrenamt könne  sich entwickeln, ist Klausdieter Herb hoffnungsvoll: „Ein Ehrenamt nicht in einer Organisation, sondern einfach hier im Katharinentreff – dem Zentrum, in dem die Vielfalt genutzt werden kann.“

Selbstdefinition von einer Kirche in Unna

Unsere Vision von einer Kirche in Unna ist eine christliche Gemeinschaft, die

  • sich bemüht, Jesus nachzufolgen.
  • die innovativ ist, indem sie Neues ausprobieren will und Menschen dazu anregt, es zu tun.
  • die Verantwortung übernimmt, für sich selbst, den einzelnen, den Nächsten, unsere Gesellschaft, die Umwelt und unsere Mitlebewesen, und die andere dazu anregt, diese Verantwortung mitzutragen.
  • Menschen bedingungslos annimmt.
  • Menschen Raum gibt, Gott zu suchen und ihren Glauben zu entwickeln.
  • die Vielfalt fördert
  • die Begeisterung entfalten will, die sich in dynamischen Handeln zeigt.

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