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„Ein Leben ohne Libori kenne ich nicht“

Auf eine Kaffeelänge mit Schausteller Bethel Thelen

Auf eine Kaffeelänge mit Schausteller Bethel Thelen

Innerhalb unsere Serie „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Vorgabe der Zusammenkunft: Die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Dieses Mal haben wir uns mit Bethel Thelen getroffen, 2. Vorsitzender des Schaustellervereins Paderborn, und haben mit ihm darüber gesprochen, wie sich ein Jahr ohne Libori anfühlt.

„Ich hätte mir nicht erträumen lassen, dass es einmal ein Jahr ohne Libori geben wird“, beschreibt Bethel Thelen, wie es in seinem Inneren aussieht. Der 2. Vorsitzende des Schaustellervereins Paderborn ist seit Kindestagen an bei Libori dabei und in fünfter Generation Schausteller. Die letzten vier Generationen seiner Familie sind allesamt schon auf Libori dabei gewesen. „Seit ich denken kann ist meine Familie als Beschicker auf Libori vertreten. Ich bin quasi zwischen Karussells und dem Duft nach gebrannten Mandeln aufgewachsen. Libori ist für mich Tradition, ich kenne ein Leben ohne Libori nicht.“

Schausteller in fünfter Generation

Dass es in diesem Jahr keine Libori-Kirmes gibt, war für ihn zu Beginn des Jahres noch absolut unvorstellbar. „Als wir nach dem Weihnachtsmarkt unsere Geschäfte in den Winterschlaf gebracht haben, hätten wir niemals gedacht, dass wir sie erst ein halbes Jahr später wieder herausholen können.“

Es sei seit seiner Schulzeit noch nie vorgekommen, dass Thelen länger als drei Monate am Stück in Paderborn gewesen sei. „Normalerweise wäre ich schon wieder kreuz und quer auf dem Weg durch Deutschland gewesen. Hamburg, Darmstadt und Stuttgart, wir hatten in ganz Deutschland schon feste Termine.“ Alle davon wurden abgesagt. Derzeit ist Thelen mit seinem Propeller-Karussell Jekyll & Hyde und seiner Würstchen-Bude auf dem TIVOLI Wunderland, dem Freizeitpark am Schloss- und Auenpark in Schloß Neuhaus, vertreten. Doch ein Ersatz ist dies nicht.

Es gibt überregional nichts Vergleichbares

„Ich versuche derzeit einfach nicht daran zu denken, was eigentlich jetzt alles stattfinden würde, da bekomme ich einen richtigen Kloß im Hals“, beschreibt Thelen. „Vor allem für uns als Paderborner Schausteller fehlt etwas sehr Zentrales, Libori ist sonst immer der Höhepunkt des ganzen Jahres. Denn es gibt auch überregional nichts Vergleichbares zu unserem Libori-Fest.“ Auch wenn es in Deutschland noch einige andere Feste gebe, die mit kirchlichem Hintergrund gefeiert werden, so sei Libori absolut einmalig. „Die Kombination von Kirche, Kirmes und Kultur gibt es nur bei uns.“

Fester Bestandteil eines jeden Libori-Festes ist für Bethel Thelen daher auch der Besuch der Schausteller-Messe, die traditionell in der kleinen Kapelle auf dem Libori-Berg gefeiert wird. Diese muss auch in diesem Jahr nicht ausfallen, obwohl die kleine Kapelle zu klein ist, um die aktuellen Abstands-Regeln einzuhalten. „Wir dürfen die Messe mit Erzbischof Becker im großen Dom feiern“, freut sich Thelen. Nicht umsonst sei Erzbischof Hans-Josef Becker vor drei Jahren mit dem Ehrenpreis der Arbeitsgemeinschaft der nordrhein-westfälischen Schausteller, dem „Goldenen Karussellpferd“, ausgezeichnet worden. „Wir Schausteller wissen die enge Zusammenarbeit zwischen der Kirche und dem Schaustellerwesen hier in Paderborn sehr zu schätzen.“

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