Bläserinnen und Bläser auf dem Kirchturm der evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi spielten am Mittwoch in Dortmund den Kirchentags-Ruf und vor der Reinoldi-Kirche sandten die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises, Heike Proske, und der stellvertretende Stadtdechant der Katholischen Stadtkirche, Michael Ortwald, einen „Gruß von der Kirchentagsstadt Dortmund in die Kirchentagsstadt Frankfurt“. Vom 13. bis 16. Mai 2021 findet dort der 3. Ökumenische Kirchentag statt, allerdings weniger vor Ort, sondern bedingt durch die Corona-Pandemie vorwiegend im Internet.
Kirchentagsstadt
Vor zwei Jahren hatte die Evangelische Kirche von Westfalen zum Kirchentag nach Dortmund eingeladen. Mehr als 100.000 Gäste waren gekommen. Sie alle haben das große Glaubensfest in guter Erinnerung. Aber der Frankfurter Kirchentag wird anders sein. Corona-bedingt wird er ausschließlich dezentral und digital gefeiert.
Himmelfahrt um 9.30 Uhr beginnen die Übertragungen auf www.oekt.de. „Alle Menschen können dabei sein, die Übertragungen und digitalen Beteiligungsformate sind kostenlos“, erläutert Dirk Loose, Kirchentagsbeauftragter im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund. „Wir rufen den Kirchentag mit dem Kirchentagsruf nach Dortmund, um uns und Interessierte auf die über 80 aus Frankfurt gestreamten Veranstaltungen aufmerksam zu machen”, sagt er.
Gute Kontakte
Für Superintendentin Heike Proske hat der Ökumenische Kirchentag als Fest des Glaubens aktuell große Bedeutung: „Nach einem Jahr Corona belastet die Situation die Menschen. Viele wollen, wie sie sagen, ihr altes Leben zurück.“ Der mit dem Leitwort „Schaut hin“ stattfindende Kirchentag ermutigte auch, genauer auf das eigene Leben zu schauen. Der Kirchentag sei deshalb auch ein Hoffnungszeichen. An die Bedeutung der Ökumene erinnert der stellvertretende Stadtdechant Michael Ortwald: „Seit vielen Jahren haben die christlichen Gemeinden in unserer Stadt gute Kontakte untereinander, es gibt Gottesdienste und viele gemeinsame Veranstaltungen.“ Oft sei Ökumene dann mehr als nur Katholisch und Evangelisch, auch Freikirchen oder Orthodoxe gehörten zur christlichen Familie.
Nicht nur Dirk Loose freut sich auf die vielfältigen digitalen Möglichkeiten, die der Ökumenische Kirchentag eröffnet. „Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir einen digitalen Kirchentag in jede Kirche, jedes Haus, jede Wohnung auf jedes Handy bringen können. Das sind ganz neue Formen von Kirche, die alte Pfade verlassen und Menschen begeistern können“, ist Loose überzeugt. Jetzt müsse man nur noch einschalten.