Die Corona-Krise habe deutlich gezeigt, dass Menschen in Leid, Einsamkeit und Abschied aufeinander angewiesen seien, erklärt der Paderborner Erzbischof in seinem Grußwort: „Wir sind sprachlos, dass Menschen durch die Corona-Pandemie isoliert werden und manchmal ohne eine letzte begleitende Nähe sterben müssen.“ Nicht jedem Menschen sei es möglich, am Ende seines Lebensweges mit Zuspruch und einem gemeinsamen Gebet „das Schöne und Schwere des eigenen Lebens vertrauensvoll in Gottes Hand zu legen“.
Die diesjährige Woche für das Leben lenke den Blick auf jene Zeitspanne, die ein letztes Abschiednehmen ermöglichen soll. „Denn ‚Leben im Sterben‘ bedeutet, den sterbenden Menschen auf seinem letzten Weg nicht allein zu lassen, ihn zu begleiten und ihm dadurch eine letzte Geborgenheit zu schenken und eine neue Hoffnung zu vermitteln“, verdeutlicht Erzbischof Becker.
Signal für eine Kultur des Lebens
Die Begleitung von Sterbenden habe Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltkrankentag als „geschwisterliche Liebe“ bezeichnet. „Für uns Christinnen und Christen findet das Liebesgebot Jesu in dieser Weise der Zuwendung seine besondere Realität. Zugleich ist dieser Dienst ein unmissverständliches Signal für eine Kultur des Lebens, die niemanden ausschließt oder in seinem Leiden allein lässt“, macht der Paderborner Erzbischof klar.
Die Begleitung von Kranken und Sterbenden, die von Menschen in palliativen Einrichtungen, Ambulanzen und in der häuslichen Pflege selbstlos geleistet wird, werde gesellschaftlich oft nicht genug gesehen, stellt Erzbischof Hans-Josef Becker fest und ergänzt: „Ich danke allen für ihre großherzige Sorge um unsere notleidenden, kranken oder sterbenden Mitmenschen. Ihre Hilfe ist als sichtbares Zeichen der Liebe Gottes zu uns das Wertvollste, was wir einander geben können.“