Gottesdienst für den Abi-Jahrgang
Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist ließ der Abitur-Jahrgang am letzten Schultag das außergewöhnliche Schuljahr ausklingen. Danach wurden die Zeugnisse verteilt. „Aufgrund der guten Kooperation zwischen der Pfarrgemeinde und der Schule konnten wir hier den Abschluss feiern“, erläutert Schulleiter Markus Ratajski. 110 Plätze für Schüler und Lehrer waren möglich – allerdings ohne Eltern. Die Heilige Messe wurde dann im Live-Stream übertragen. „Es war auch der Wunsch der Jahrgangsstufe, hier gemeinsam aufzutreten“, ergänzt Thomas Schomaker, stellvertretender Schulleiter und Mit-Unterrichtsplaner.
Ein Fazit zum Ferienbeginn: Formal ist das Schuljahr abgeschlossen. Alle Schülerinnen und Schüler wurden versetzt. Mit der Ausnahme der Klasse 6, wo es individuelle Beratungen mit den Eltern gab, ob das Gymnasium grundsätzlich die richtige Schulform für die Kinder ist.
„Seit dem 16. März war plötzlich alles anders im Schulbetrieb. So etwas hat es in der Geschichte der Schule noch nicht gegeben. Unterricht auf Distanz wurde als neuer Begriff in den Sprachgebrauch aufgenommen“, blickt Markus Ratajski auf die erste Phase der Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus zurück. Alle hätten unter einer hohen Belastung gestanden, ja die Zeit sei teils sogar arbeitsintensiver gewesen. „Doch es scheint sich gelohnt zu haben, denn das Feedback nach bisherigen Befragungen war sehr positiv.“
Technisch für den Fernunterricht gut aufgestellt
Technisch sei man am Gymnasium gut aufgestellt gewesen, berichtet Thomas Schomaker. Digitale Apps seien in unterschiedlicher Intensität im Unterricht genutzt worden: „Ein großes Spektrum stand zur Verfügung, wir konnten Freiheiten nutzen, aber alle haben gleichermaßen mit hohem Engagement daran gearbeitet.“ Dennoch habe stets eine Unsicherheit die Planungen durchzogen. Wann wurden neue Maßnahmen und Regeln verkündet? Und wie abgesichert waren die Informationen, die auch zu Unzeiten aus der Politik durchsickerten?
Die Hoffnung, nach den Osterferien wieder zum einem Regelbetrieb zurückkehren zu können, erfüllte sich nicht. Aber Präsenzunterricht für die Abitur-Jahrgänge wurde möglich. Allerdings konnten 14 von insgesamt 62 Lehrerinnen und Lehrer nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden, weil sie zu Risikogruppen gehören. Ein Großteil der Vorbereitung bestand dann aus Logistik: Die Räume mussten den Abstandsregeln angepasst, Desinfektionsständer für die Hygiene aufgebaut und die Einbahnstraßenregelungen durch das Schulgebäude eingerichtet werden.
„Schule ist schon wichtig für Schülerinnen und Schüler, die dies im ersten Moment gar nicht so gern zugeben. Es gibt hier die Sozialkontakte und Gewohnheiten“, sagt Schulleiter Ratajski, deshalb habe er auch eine insgesamt gedrückte Stimmung wahrgenommen: „Zum Abi gehört mehr als Lernen und Arbeiten schreiben.“ Die Leichtigkeit des Seins habe gefehlt, was aber auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Lage in der Corona-Krise sei. „Auch Schüler sind dafür empfindsam, dass sie auf Besuche, Kontakte zu den Großeltern oder Urlaub verzichten mussten.“