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Erzbistum Paderborn
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Die Fahnen sind draußen, jetzt geht es los!

Das Startsignal für Libori ist das Heraushängen der Fahnen am Turm des Hohen Doms

Bis Freitagmittag wird zu Libori im Schatten des Hohen Doms zu Paderborn emsig gewerkelt, wenigstens in „normalen“ Jahren. Die Buden erhalten den letzten Schliff, Sonnenschirme werden gedreht, flinke Hände fegen noch einmal die Gassen. Aber immer öfter wenden die Menschen ihren Blick der Domspitze zu. Jetzt kommt eine Fahne nach der anderen zum Vorschein, bis alle acht zu sehen sind. „Das ist das unmissverständliche Zeichen: Jetzt kann Libori beginnen“, sagt Walter Brinkmann, der als Organisations-Genie für die Dommusik viel Zeit im Dom verbringt.

Ein Signal, das jeder versteht

Tatsächlich: Kein lautes Glockengeläut, keine schmetternde Fanfare, kein Böllerschuss der Schützen und auch nicht der Libori-Tusch eröffnen inoffiziell das Fest, das Paderborn in einen neuntägigen Ausnahmezustand versetzt. Das Heraushängen der Fahnen ist ein eher „stilles“ Signal, aber es kommt überall an und wird verstanden.

Die Fahnen sind kein Zufall

„Wie alles an Libori hat auch der Fahnenschmuck Tradition und eine tiefere Bedeutung“, weiß Stefanie Kroll, die als Architektin im Erzbischöflichen Generalvikariat arbeitet und dabei auch für den Hohen Dom zuständig ist. „Die Farben der Fahnen sind ebenso wenig Zufall wie ihre Anordnung am Domturm.“

Eine tiefere Bedeutung

Die gelb-weißen Fahnen tragen die Farben des Vatikans. Die Farbkombination führte der von 1800 bis 1821 amtierende Papst Pius VII. ein. Diese Fahnen stehen für die Kirche als Ganzes, dementsprechend hängen sie in Richtung des Bischofshauses. Die rot-gelben Fahnen tragen die Stadtfarben Paderborns und hängen demnach in Richtung Rathaus. Das Rot und Weiß des dritten Fahnenpaares sind traditionelle  Kirchenfarben, die auch im Erzbistum Paderborn weit verbreitet sind. Beim letzten blau-weißen Fahnenpaar handelt sich auch um alte Kirchenfarben. „Aber es sind auch die Farben der Gottesmutter Maria und diese ist wiederum die Hauptpatronin des Paderborner Doms“, stellt Stefanie Kroll fest.

An Libori hat tatächlich alles seine Tradition

Damit die Fahnen stets in die richtige Richtung blicken, ist oben im Turmhelm an jeder der Dachluken die Farbkombination mit Acrylfarbe aufgemalt. Doch eigentlich wäre das gar nicht nötig, denn für das Heraushängen der Fahnen sorgen immer dieselben drei Männer, die damit bestens vertraut sind. Das „Kommando“ führt traditionell Robert Lauströer, Hausmeister des Doms, ihm assistieren mit Norbert Liehr und Frank Deitelhoff zwei Mitglieder der Domgilde. Um ihr Amt ausführen zu können, müssen die drei zunächst 286 Stufen zur unteren Fahnenebene in 76 Metern Höhe erklimmen. Zur oberen Fahnenebene in 84 Metern Höhe führen Leitern. Drei Helfer sind notwendig, um die Fahnen sicher aus dem Turm heraus zu bringen und die Stangen an einem zentralen Holzbalken der Dachkonstruktion und der jeweiligen Luke zu befestigen. Aus Sicherheitsgründen ließ die Domverwaltung im Jahr 2018 die mürbe gewordenen Holzstangen aus den 1990er-Jahren gegen neue Stangen aus Aluminium tauschen. „Die Alu-Stangen stammen aus demselben Betrieb aus Salzkotten-Niederntudorf, der schon die hölzernen Fahnenstangen geliefert hat“, berichtet Norbert Liehr. An Libori hat tatsächlich alles Tradition.

Manches aber ändert sich trotzdem

Manches aber ändert sich trotzdem. Im Jahr 2020 musste Libori aufgrund der Corona-Pandemie digital stattfinden – kein vollwertiger Ersatz für die vielen Paderbornerinnen und Paderborner, die ihr Fest als einzigartige Mischung aus kirchlicher und weltlicher Feier begehen. Es gab keine Kirmesmeile und keinen Pottmarkt. Wenigstens hingen die Fahnen draußen. In normalen Zeiten ist Libori ein Fest der Begegnungen. Weltliche Ehrengäste feiern mit im Hohen Dom, andersherum ist der Erzbischof Gast im Bierzelt. So ist es gut und so soll es hoffentlich bald auch wieder werden.

Bistumskalender 2021: Auf dem Weg im Erzbistum Paderborn

Der diesjährige Bistumskalender nimmt uns mit auf eine Reise durch das Erzbistum Paderborn und macht jeden Monat Halt an zwei besonderen Orten: an zahlreichen Kapellen oder Kreuzwegen, die jeweils Zeugen einer interessanten Entstehungsgeschichte sind. Darüber hinaus erzählt der Kalender faszinierende Geschichten von Menschen, die mit diesen Orten verbunden sind – manchmal nicht nur über viele Jahre, sondern sogar über weite Entfernungen hinweg.

Wir stellen Ihnen hier alle zwei Wochen das neueste Kalenderblatt vor.

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