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Der perfekte Bienenstandort

Bienenvölker am Hohen Dom zu Paderborn – Dompastor Petrat und Imker Thomas Rikus zufrieden


Viel Flugverkehr auf dem Kapitelsfriedhof des Domes. Dompastor Nils Petrat (li.) und Imker Thomas Rikus freuen sich.Karl-Martin Flüter
Es ist viel los auf dem Kapitelsfriedhof des Domes. In einer versteckten Ecke stehen zwei Kästen. Sie beherbergen 100.000 Bienen, die, wenn die Sonne scheint, für regen Flugverkehr sorgen. Dompastor Nils Petrat und Imker Thomas Rikus sind zufrieden. Die Bienen, die rund um den Paderborner Dom leben, werden auch in diesem Jahre eine gute Ernte liefern.

Seit 2018 stehen zwölf Bienenvölker rund um die Paderborner Bischofskirche. Dompropst Joachim Göbel hatte Thomas Rikus angesprochen, ob er Interesse hätte, am Dom Bienenvölker aufzustellen. Rikus, Neffe des Künstlers Josef Rikus, imkert seit 10 Jahren. Der Paderborner betreibt diese Freizeitbeschäftigung ambitioniert, denn seine Imkerei liefert Honig, der nicht nur nach der EU-Bio-Verordnung zertifiziert ist, sondern auch den noch strengeren Richtlinien des Öko-Verbandes BIOLAND genügt.

Zwei Bienenvölker auf dem Kapitelsfriedhof, sechs unterhalb der Sakristei im Osten des Doms und vier unweit des Hatzfeld-Hauses, dem Haus der Dommusik, am Rand der Paderquellen. Alle haben sich im Laufe des Bienenjahres gut entwickelt, das im Februar, März beginnt. „Der April war schon warm. Bis auf eine Kälteperiode im Mai waren die Bedingungen gut“, sagt Thomas Rikus. Zwei Ableger – neue Völker – hat er in diesem Jahr aus den vorhandenen zwölf Völkern gebildet. Um zwei, drei Völker will er den aktuellen Bestand am Dom vielleicht noch aufstocken.

Rikus kann mit einer Ausbeute von 40 bis 50 Kilogramm Honig je Volk rechnen. Das ergibt eine große Zahl von Honiggläsern, die zu Libori zum ersten Mal in den Handel kommen sollen. Wenn die Menschen an den Liboritagen in den Dom strömen, wird der Honig am Infostand vor dem Paradiesportal angeboten. Auch im Diözesanmuseum kann der süße Stoff aus dem Dom erstanden werden.

Imker Thomas Rikus verspricht seinen Kunden schon jetzt besten Blütenhonig, den die Bienen in der gesamten Innenstadt zusammengetragen haben. Auf die Qualität kann man sich dank EU-Bio-Verordnung und BIOLAND-Richtlinie verlassen. Den Preis weiß der Imker auch schon. 6,90 Euro soll das 370-Gramm-Glas kosten. Ein Euro davon geht für caritative Zwecke an den Dom.


Süße Ernte: Nils Petrat und Thomas Rikus mit dem Domhonig des Jahrgangs 2019. Ab Libori geht er in den Verkauf.Karl-Martin Flüter
Für Dompastor Nils Petrat steht vor dem Ende des Bienenjahres bereits fest, dass sich der Dom als Standort für Bienen bewährt hat. Er kann sich vorstellen, dass das Beispiel Schule macht. „Wir würden uns freuen, wenn auch andere Gemeinden im Bistum an und um ihre Kirchen Bienenvölker beheimaten“, sagt er.

Damit könne eine lange Tradition wiederaufleben, denn noch vor wenigen Jahrzehnten war es fast selbstverständlich, dass der Pfarrer im Dorf einige Bienenvölker im Garten stehen hatte. Die Bienenrasse „Buckfast“, die vom Dom aus in einem Radius von drei Kilometern in der Paderborner Innenstadt Blüten anfliegt, wurde von dem Benediktiner-Mönch Karl Kehrle – Bruder Adam – gezüchtet. Sie gilt als äußerst ertragsstark, aber sanftmütig. Das hat sich am Dom bestätigt. Klagen über Bienenstiche wurden bislang nicht bekannt, auch wenn die Präsenz der Insekten an manchen Orten unübersehbar ist. So am Brunnen auf dem Kapitelsfriedhof, der zur begehrten Bienentränke wurde.

Das uralte Handwerk des Imkerns und die katholische Kirche verbindet viel. Schon der heilige Franz von Assisi hatte eine besondere Zuneigung zu den Bienen gefasst. Über Jahrhunderte hinweg gehörten Bienenkörbe zur Grundausstattung von Klöstern – verständlich, denn sie lieferten Süßstoff und Wachs für die Kerzen. Darauf spielt auch der Hymnus „Osterlob“ an, der zu Beginn der Osternacht gesungen wird: „Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat.“

Karl der Große, der in Paderborn Papst Leo traf und dort, wo heute der Dom steht, eine Pfalz und eine Kirche errichten ließ, befahl um 800, auf all seinen Gütern Bienen zu züchten. Gut möglich, dass es also schon vor 1200 Jahren rund um den heutigen Dom Bienenstände gab. Thomas Rikus ist sich auf jeden Fall sicher: „Der Dom ist der perfekte Bienenstandort.“

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