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Christen - parteiisch für Menschen in Not

Christen parteiisch für Menschen in Not

Der Flüchtlingsbeauftragte des Erzbistums, Dr. Thomas Witt, will parteiisch für Menschen in Not sein.

Flüchtlinge suchen Schutz vor Krieg, Verfolgung, politischer oder religiöser Diskriminierung, aber auch vor existentieller Not. Ihnen zur Seite zu stehen, ein echtes Gefühl des Willkommenseins sowohl in der Gesellschaft als auch in unseren Gemeinden zu vermitteln, ist humanitäre und christliche Pflicht, die das Erzbistum Paderborn sehr ernst nimmt. Im Bewusstsein dessen hat Erzbischof Hans-Josef Becker Domkapitular Dr. Thomas Witt zum Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen ernannt (Flüchtlingsbeauftragter). Dr. Witt soll die Flüchtlingshilfe des Erzbistums sowohl nach außen in die Gesellschaft als auch in die Kirche hinein vertreten. Die Thematik bleibt aktuell, seitdem 2015 erstmals knapp eine halbe Millionen Menschen Zuflucht in Deutschland gesucht haben.

„Wie aktuell das Thema Flüchtlinge nach wie vor ist, konnten wir zuletzt an den emotionalen Diskussionen um das Seenotrettungsschiff ‚Sea Watch 3‘ erleben“, sagt der Flüchtlingsbeauftragte für das Erzbistum Paderborn, Domkapitular Dr. Thomas Witt. Seit 2016 ist der Geistliche in diesem Amt und vertritt die Anliegen der Flüchtlingshilfe immer wieder pointiert in der Öffentlichkeit. Dem Thema „Flüchtlinge“ werde auch im Erzbistum weiter kontrovers begegnet, nehme er in seiner Funktion oft wahr. Als jemand, der die Position der Kirche nach außen vertritt und zugleich Fürsorge für viele ehrenamtliche Helfer habe, kenne er die Bandbreite zwischen Anecken und Zuspruch.

Flüchtlingsschicksale gingen uns als Christen unmittelbar an, wie auch das Thema von Flucht und dem Umgang damit schon in der Bibel verankert sei. Dr. Witt: „Wenn die Not der Menschen aus dem Blick gerät und sogar die Pflicht zur Seenotrettung in Frage gestellt wird, müssen wir Christen immer wieder deutlich unsere Stimme erheben und ein humaneres Verhalten einfordern.“

Als Flüchtlingsbeauftragter des Erzbistums dürfe er parteiisch für Menschen in Not sein, er höre aber auch Stimmen von Katholiken, die durchaus Angst vor dem Fremden hätten und sich auf vielfältige Problemfelder berufen. „Verbrechen, die begangen wurden, sind nicht erfunden. Aber sie sind zugleich auch kein Alleinstellungsmerkmal von Fremden“, so Thomas Witt. Dabei hätten sich die Aufgaben in den letzten Jahren auch verändert. Während zu Beginn die Grundversorgung und Errichtung von Unterkünften Priorität gehabt hätte, so helfen die Ehrenamtlichen heute  qualifiziert bei der Integration und der Begleitung im Alltag bis hin zum Asylverfahren.

Mehr Wertschätzung für das Ehrenamt

Gerade dem Ehrenamt käme oft zu wenig Wertschätzung zu. Denn Ehrenamtliche seien es, die Tag für Tag an der Seite der Flüchtlinge deren Ängste, Verzweiflung und Sorge um eine ungewisse Zukunft miterlebten. „Wenn sich dann noch Stimmen gegen Seenotretter und Flüchtlinge erheben, ist das für diese Frauen und Männer bedrückend“, kennt Witt die Emotionen.

Mit Respekt blickt Dr. Thomas Witt auf die Arbeit von Kapitänin Carola Rackete, die in seinen Augen keine Kriminelle sei. Diese Retter seien großartige Menschen, zugleich habe er aber auch ein gewisses Verständnis für Italien, das von Europa alleingelassen werde. Die Flüchtlinge müssten besser auf die europäischen Länder verteilt werden, die dann für die Asylverfahren zuständig seien. „Anspruch auf Asyl gibt es nicht automatisch, aber den Anspruch, dass ein Asylantrag rechtsstaatlich geprüft wird“, so Witt.

Man müsse allerdings auch aufmerksam für mögliche Ungerechtigkeiten gegenüber den Deutschen sein, die bei uns auf Hilfe angewiesen sind, „doch“, so Witt, „glaube ich nicht, dass Geld des Staates zugunsten von Flüchtlingen umverteilt wird oder jemand weniger Sozialleistungen erhält. Allerdings gibt es durchaus Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt, wenn kleine bezahlbare Wohnungen gesucht werden, oder bei Tafeln und Kleiderläden.“ Hier müsse der Staat gut aufpassen, dass Einheimische nicht abgehängt werden, denn dies enthalte eine Menge an Sprengstoff.

Eine Überfremdung oder dauerhafte Überforderung des Staates sieht Thomas Witt aber nicht: „Das Boot ist noch nicht voll  Aber es ist eine wichtige Aufgabe des Staates, zu beurteilen, wann das Boot voll ist, um dann entsprechende Maßnahme zu ergreifen, damit der Staat nicht kollabiert. Aber da gibt es noch Spielraum. Wir sitzen ja im weltweiten Vergleich nicht in einem kleinen Boot, sondern auf einem Luxusdampfer.“

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