Wenn Andreas Junker, 28 Jahre alt, von seinen Einsätzen beim Deutschen Roten Kreuz erzählt, wirkt er gefasst. „Wir Einsatzkräfte müssen darauf achten, dass wir uns nicht zu stark in die Schicksale der Menschen hineindenken“, sagt er. Aber: „Empathie, mitfühlen und Anteilnahme zeigen, wo es nötig ist“, das gehöre selbstverständlich immer dazu. Und ist für den jungen Mann auch ein zentraler Antrieb. Die Menschen sind ihm wichtig, das betont Andreas Junker immer wieder. Warum er nun seit 2009 beim DRK in Rheda-Wiedenbrück ehrenamtlich aktiv ist? Seine Antwort kommt so schnell, wie der Adrenalinspiegel in ihm steigt, wenn der Alarm losgeht: „Ich will helfen.“
Wegbegleiter in der Seelsorge
Der Ausgangspunkt für Andreas Junkers Engagement liegt im Schulsanitätsdienst, der vom DRK an seiner Realschule in Rheda-Wiedenbrück unterstützt wurde. Aus der Neugierde, mal in einen Rettungswagen schauen zu können und etwas Neues auszuprobieren, wurde schnell der Wille, für andere Menschen da zu sein. Nicht irgendwie, sondern qualifiziert. „Wenn ich Anderen helfe, dann will ich das auch richtig machen“, sagt Andreas Junker. 2010 machte er schließlich einen Sanitätskurs beim DRK, seitdem ist er als Sanitätshelfer ehrenamtlich im Einsatz. Bei Sanitätsdiensten zu Stadtfesten, Schützenfesten oder eben unterstützend bei der 24-Stunden-Wache an Samstagen.
400.000 Menschen sind deutschlandweit ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz aktiv. Für sie alle steht zwar Unparteilichkeit und Neutralität in den Grundsätzen, dennoch gebe es immer wieder Berührungspunkte zwischen der Tätigkeit und seinem Glauben, sagt Andreas Junker. Der 28-Jährige, selbst Gemeindereferent im pastoralen Raum Gütersloh, will ein „guter Wegbegleiter in der Seelsorge“ sein. „Wenn es um den schmerzvollen Tod eines Angehörigen oder andere schlimme, teils traumatische, Erlebnisse geht, müssen aber auch wir an die Notfallseelsorger verweisen.“