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Erzbistum Paderborn
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Unser Glaube
12. April 2021

Auf der Suche nach Wahrheit

Auf eine Kaffeelänge mit Dario Martic

Auf eine Kaffeelänge mit Dario Martic

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns wöchentlich mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Bedingung der Zusammenkunft: Das Meeting endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Wir haben uns mit Dario Martic getroffen. Der 28-jährige Theologe arbeitet als Pastoralassistent im Dekanat Paderborn.

Mit schwarzer Lederjacke, dunkelblauer Jeans und weißen Sneakern kommt er an: Dario Martic. Er trägt Dreitagebart. Die Haare: an den Seiten kurz und oben drauf zur Seite gewuschelt. Zum Interview bringt er das Neue Testament mit. „Vielleicht fürs Foto?!“, sagt der 28-Jährige. Statt Kaffee möchte er lieber ein Wasser trinken. Martic: „Ich sage immer scherzhaft: Ich brauche keinen Kaffee, meine Kraft liegt in Gott.“ Doch ein Scherz ist das eigentlich nicht. Zumindest nicht mehr.

Dario Martic wuchs in einem Elternhaus auf, in dem keine Religion praktiziert wurde. Seine Eltern hätten ihn nie dazu motiviert, zu beten oder in die Kirche zu gehen. „Ich hatte keinen Glauben an Gott. Das war mein Anfangspunkt“, sagt er.

Was vor und hinter dem Rücken geredet wird

Dieser Anfangspunkt liegt zeitlich irgendwann in der Phase als Teenager. Damals, so erzählt es Martic, machte er sich stark abhängig davon, was seine Mitmenschen über ihn denken. Was sie (vor und hinter dem Rücken) über ihn reden. Es baute sich mehr und mehr die Frage in ihm auf: „Wenn die einen so und die anderen so über mich reden – was ist die Wahrheit über mich?“. Ein Gedanke, der ihn zu einer großen inneren Suche aufbrechen ließ.

Er begab sich gedanklich in die Welten der großen Religionen, las die Heiligen Schriften und Theologien des Judentums, Islams und Christentums. Er philosophierte mit Hinduisten und Buddhisten.

Eine erste Erkenntnis, erzählt Martic heute, war für ihn, dass es ohne Jesus keine Spiritualität für ihn geben könnte. Im Koran steht, dass Jesus ein großer Prophet war. Die Bibel sagt, dass Jesus Gott und Mensch war. Und die Hindus glauben, dass Jesus ein geistlicher Lehrer war. „Wer ist also wirklich Jesus?“, fragt sich Martic. „Was ist die Wahrheit über Jesus? Und wenn ich die Wahrheit über Jesus herausfinde, kann ich dann auch die Wahrheit über mich herausfinden?“

Seine Identität: geliebtes Kind Gottes

Dario Martic hat die Antworten auf seine große Frage gefunden: im Gottmenschen Jesus Christus. Er hat ihn entdeckt, indem er in der Bibel gelesen und Philosophie und Theologie studiert hat. Und, indem er den lebendigen Gott auch durch „Wunder“ in seinem Leben erfahren hat. Dario Martic lernte, dass er einen Teil des Glaubens mit dem Verstand greifen kann. Doch der andere Teil übersteigt, ja überfordert den menschlichen Verstand auch.

Also, Dario Martic, was ist Wahrheit? Er sagt: „Die Wahrheit ist für mich keine Regel, kein Gesetz. Die Wahrheit ist eine Person: Jesus Christus.“ Nachfrage: Und die Wahrheit über ihn persönlich? Antwort: „Ich bin ein geliebtes Kind Gottes. Das ist meine Identität. Deswegen kann ich in Freude, Freiheit und Liebe leben.“

Dario Martic ist ein Mann, der oft ein ehrliches Lächeln trägt. Mit dem man herzhaft lachen kann. Kategorie: guter Typ. Und er ist auch jemand, der gern zu den großen Worten greift: Wahrheit, Liebe, Freiheit. Das sind seine Klassiker. Doch er kann auch leidenschaftlich erklären, was er damit verbindet. Er sagt zum Beispiel: „Das irdische Leben ist kurz. Und dann kommt das ewige Leben. Wer entscheidet, wohin ich gehe? Gott! Also ist am wichtigsten, was Gott über mich denkt. Das schenkt mir Freiheit.“

„Das ist mein Traum“

Frei, ja sogar wie im „Himmel auf Erden“ fühlt sich Dario Martic nun als Pastoralassistent im Dekanat Paderborn. Eine Aufgabe, die ihn besonders erfüllt, ist der digitale Alpha-Kurs. Bei dem Glaubenskurs spricht er mit jungen Menschen in einer Kleingruppe darüber, was wirklich glücklich macht oder warum es sich lohnt, in der Bibel zu lesen. „Da können wir mit jungen Menschen auf Augenhöhe über den Glauben sprechen. Das ist wirklich mein Traum“, sagt Martic. „Ich möchte gern mit allen Menschen über Jesus reden. Wir sind alle auf der Suche, ich kann ja nicht sagen, dass ich alles kenne. Deswegen bin ich offen dafür, mit Menschen zu diskutieren und auf der Suche zu sein nach der Wahrheit und der Liebe.“

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