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Erzbistum Paderborn
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Pressemeldung
03. März 2021
Paderborn

„Am Ende muss es Ergebnisse geben“

Engagierte im Erzbistum Paderborn setzen sich im digitalen Austausch mit Synodalem Weg auseinander

Rund 80 Interessierte aus dem ganzen Erzbistum Paderborn trafen sich am 2. März 2021 beim digitalen „Freiraum #10: Synodaler Weg und Bistumsentwicklung“ online zum Austausch. Der Freiraum ist Teil einer Reihe von virtuellen Veranstaltungen, die seit dem Diözesantag im November 2020 die Bistumsentwicklung im Erzbistum Paderborn begleiten. Neben Monsignore Dr. Michael Bredeck als Verantwortlichem für die Bistumsentwicklung und Ansprechperson im Erzbistum für das Synodalbüro waren die beiden Delegierten des Synodalen Weges, Nadine Mersch und Jan Hilkenbach Impulsgeber im Live-Stream. Sie vermittelten im digitalen Freiraum ein Bild von der Arbeit und den Themen des Dialogprozesses und nahmen Impulse der Teilnehmenden für die weiteren Beratungen mit.

Nadine Mersch und Jan Hilkenbach – beide leiten den Vorstand des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn – erleben den Synodalen Weg als Delegierte seit der ersten Synodalversammlung im Januar 2020 live mit – zuletzt bei den Online-Treffen der Synodalen vor wenigen Wochen. Monsignore Dr. Michael Bredeck leitet im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn den Bereich Entwicklung und Kommunikation. Gemeinsam stellten sich die drei Gäste im Live-Stream den Fragen der virtuell zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Austausch wurde von Jutta Loke moderiert.

 

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Macht und Gewaltenteilung, Priesterliche Existenz, Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche sowie Sexualität und Partnerschaft – das sind die Zukunftsthemen, die beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland bearbeitet werden. „Damit werden ‚heiße Eisen‘ endlich konkret angefasst“, sagte Nadine Mersch, die im Hauptberuf die Stabsstelle Sozialpolitik und Öffentlichkeitsarbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) leitet. Der Synodale Weg sei ein Format, bei dem Kleriker und andere Engagierte auf Augenhöhe zusammenarbeiten, so Mersch weiter. Das Miteinander habe er bisher als konstruktiv erlebt, bestätigte Jan Hilkenbach, der Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) ist: „Als Kirche haben wir immer wieder über diese Themen gesprochen, ohne zu wissen, wie wir sie anpacken können. Jetzt wird konkret darüber beraten und am Ende wird die Synodalversammlung dazu konkrete Entscheidungen treffen.“

„Der Synodale Weg ist ein Format, bei dem Kleriker und andere Engagierte auf Augenhöhe zusammenarbeiten.“

 

Nadine Mersch

Msgr. Dr. Michael Bredeck nannte den Synodalen Weg einen „Dienst für die Menschen“, die an ihrer Kirche leiden. „Letztlich ist der Synodale Weg ein Beitrag zur Selbst-Evangelisierung der Kirche. Wir lernen, über uns selbst als Kirche zu sprechen. Dabei geht es um große theologische Themen mit praktischen Auswirkungen“, so der Verantwortliche für die Bistumsentwicklung.

„Könnte dieser Gesprächsprozess am Ende wichtiger sein als die Ergebnisse?“, konfrontierte Moderatorin Jutta Loke die Gäste mit den Befürchtungen vieler Menschen. „Es gibt jetzt natürlich noch keine Ergebnisse“, räumte Dr. Bredeck ein, „aber der Dialogprozess als solcher ist schon deshalb wichtig, weil es so etwas in der gesamten katholischen Kirche weltweit noch nicht gab.“ Deshalb werbe er dafür, „dem Prozess Vertrauen zu schenken“. Die Mehrzahl der deutschen Bischöfe wisse sehr genau, „was die Stunde geschlagen hat“ und dass es schwierig werde, wenn der Synodale Prozess ohne Ergebnisse bliebe, schilderte der Geistliche seine Beobachtungen.

Msgr. Dr. Michael Bredeck wies darauf hin, dass die Kirche des Erzbistums Paderborn die Themen des Synodalen Weges zwar diskutieren, aber nicht entscheiden könne – dies sei Aufgabe der Synodalversammlung. „Die Prozesse unserer Bistumsentwicklung und des Synodalen Weges verbindet aber das gegenseitige Aufeinander-Hören der Teilnehmenden, unabhängig von der jeweiligen Funktion in der Kirche.“ Dr. Bredeck warnte davor, die Themen des Synodalen Weges und der Bistumsentwicklung gegeneinander auszuspielen.

Gute Gesprächskultur

Alle drei Studiogäste berichteten von guten Erfahrungen, die sie in den Dekanaten und Pastoralen Räumen des Erzbistums in verschiedenen Formaten als Gesprächsgäste gemacht haben. „Sprechen Sie uns einfach an“, ermutigte Nadine Mersch die Freiraum-Teilnehmenden, den Dialog zu suchen. „Wir haben hier im Erzbistum Paderborn eine wirklich gute Gesprächskultur. Der Dialog läuft die ganze Zeit.“ Gerade, weil letztlich nur die Synodalversammlung Beschlüsse fassen könne, sei es umso wichtiger, „auf dem Weg möglichst viel an Anregungen von außen mit aufzunehmen“, rief auch Hilkenbach zu Gespräch und Austausch auf.

 

„Wir müssen am Ende des Synodalen Weges etwas auf der Haben-Seite der ganzen katholischen Kirche stehen haben, nicht nur auf Seiten einzelner Interessenvertreter.“

 

Jan Hilkenbach

Hintergrund: Synodaler Weg

Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im Jahr 2019 haben die deutschen Bischöfe beschlossen, sich gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf den Synodalen Weg zu machen. Dieser Dialogprozess ist die Antwort auf die Glaubwürdigkeitskrise der katholischen Kirche, die durch die Ergebnisse der im Herbst 2018 veröffentlichten Studie zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger in der Kirche (MHG-Studie) noch einmal besonders ins öffentliche Bewusstsein rückte. 230 Delegierte sind Mitglieder der Synodalversammlung, des Beschlussgremiums des Synodalen Weges. Die Themen Macht, priesterliche Existenz und Sexualmoral wurden in der MHG-Studie als begünstigende Faktoren für Missbrauch benannt. Als viertes Thema kam darüber hinaus der Bereich Frauen in Ämtern der Kirche hinzu. Diese vier Themen werden in Synodalforen bearbeitet.

 

Hintergrund: Diözesaner Weg 2030+

Der Diözesane Weg 2030+ ist ein neuer Abschnitt der Bistumsentwicklung des Erzbistums Paderborn, der beim Diözesantag im November 2020 begonnen wurde. Er soll die Kirche im Erzbistum unter einer breiten Beteiligung vieler Menschen für die Herausforderungen der Zukunft aufstellen. In festen Arbeitsgruppen und in digitalen Freiräumen werden derzeit kirchliche Handlungsfelder weiterentwickelt, die beim Diözesantag als Schlüsselthema vorgestellt wurden. Dazu zählen die Förderung von Engagement, das Weiterdenken Pastoraler Räume, die Feier von Liturgie und Sakramenten, die Wahrnehmung von Leitung und das Da-Sein für Menschen.

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