logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower
Unser Glaube
24. November 2020

Abschied und Aufbruch in schwierigen Zeiten

Neues Wallfahrtsteam in Werl lässt sich im ersten Jahr durch Corona nicht entmutigen und blickt zufrieden zurück.

Neues Wallfahrtsteam in Werl lässt sich im ersten Jahr durch Corona nicht entmutigen und blickt zufrieden zurück

Das neue Wallfahrtsteam des Erzbistums Paderborn um Dr. Gerhard Best hatte sich für 2020 viel vorgenommen, um die Tradition der Marien-Wallfahrt in Werl weiter attraktiv zu halten. Doch die Corona-Pandemie bremste viele Aktionen aus. Die Besuchszahlen aus den Vorjahren von bis zu 100.000 Menschen, die zur Wallfahrt kamen, habe man nicht erreichen können, erklärte Wallfahrtsleiter Best: „Doch wir waren insgesamt zufrieden und überrascht, wieviel Menschen trotz Covid-19 in diesem Jahr nach Werl gekommen sind.“

Gnadenbild der Trösterin der Betrübten seit 1661 verehrt

Die Marien-Wallfahrt in Werl hat eine lange Geschichte. Seit 1661 wird das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten verehrt. In den Anfängen lag die Wallfahrt in den Händen der Kapuziner. Anschließend blieb die Wallfahrt 170 Jahre lang in der Obhut der Franziskaner. Im September vergangenen Jahres verabschiedeten sich die Mönche aus der Wallfahrtsstadt. Auf Wunsch des Erzbistums Paderborn gibt es seither ein neues Wallfahrtsteam, das Dechant Dr. Gerhard Best leitet. Ihm zur Seite stehen Stephan Mockenhaupt, Siegfried Schlummer (beide Priester) sowie Ursula Altehenger und Markus Ende in der Wallfahrtsseelsorge.

Kontakt zu den Menschen gehalten

„Wir hatten natürlich ganz andere Pläne“, verweist Ursula Altehenger auf zahlreiche Ideen wie Wallfahrten für Kindergärten, Grundschulen, Radfahrer, Großeltern und Enkel oder Motorradfreunde. Solche Großveranstaltungen seien gar nicht möglich gewesen. Deshalb sei man auch über einzelne Gruppen sehr erfreut gewesen, die den Weg zur Wallfahrtsbasilika auf sich genommen hätten. Altehenger „Dennoch sind wir mit dem ersten Jahr unter diesen Pandemie-Bedingungen zufrieden. Wir haben viel unternommen, um Kontakt zu den Menschen halten zu können. Das ist uns gelungen und hat uns ermutigt.“

Wallfahrt tief im Herzen der Menschen verwurzelt

Nach dem ersten Lockdown im März blieben für das Team viele Fragen offen, wie die am 1. Mai beginnende Wallfahrtssaison verlaufen wird. Gerade in den ersten beiden Monaten seien die Wallfahrerinnen und Wallfahrer sehr vorsichtig gewesen. Dann habe sich aber gezeigt, so Dr. Gerhard Best, dass die Wallfahrt tief im Herzen der Menschen verwurzelt sei. Sogar stärker als er geglaubt habe: „Für viele war selbstverständlich: Heute ist mein Tag und deshalb bin ich gekommen.“ In diesem Jahr seien es dann nicht 200 Gläubige „am Stück“ gewesen, sondern verteilt auf 20 Gruppen mit zehn Teilnehmenden.

Kleine Gruppen – großes Gepäck

Wallfahrende reisten nur in kleinen Gruppen an und hatten im Gepäck Bücher mit Fürbitten, die zuvor in den Ortskirchen zum Eintrag ausgelegt waren. „Oder wir haben die Wallfahrt umgekehrt und Marie zu den Menschen gebracht“, sagt Ursula Altehenger. Wallfahrende erhielten Kerzen, die sie mit in die eigenen Gemeinden nehmen konnten.

Über den Sommer wurden die Gottesdienste nach draußen verlegt. Möglich sei dies nur dank der Mithilfe viele ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer gewesen, betont Ursula Altehenger. Stuhlreihen aufstellen und Ordnungsdienste hätten einwandfrei funktioniert. Und Petrus habe ein Einsehen gehabt: „Kein Platzregen oder Unwetter bis Mitte Oktober!“

Erzbischof setzt Zeichen der Verbundenheit

Unter Berücksichtigung aller Abstands- und Hygieneregeln hatte Erzbischof Hans-Josef Becker am 10. Mai die Wallfahrtskerze entzündet und die Weihe des Erzbistums Paderborn an die Gottesmutter erneuert. Für Wallfahrtsleiter Gerhard Best ein ganz besonderer Moment. „Unser Erzbischof hat mit seiner ersten öffentlichen Messfeier nach dem Lockdown verdeutlicht, wie wichtig ihm der Wallfahrtsort Werl ist“, so Best, der ein Zeichen der Verbundenheit, aber auch der Ermutigung für die Menschen in dieser schweren Zeit sieht.

Dr. Best: “Noch nie so viel Seelsorger”

„Es war und bleibt eine Herausforderung unter der Pandemie, die wir annehmen und das Beste daraus machen. Denn wir machen es für die Menschen, die froh sind, dass Werl für sie geöffnet hat“, so Wallfahrtsleiter Dr. Best. Er sei nun 30 Jahre Priester, aber sei noch nie so viel Seelsorger gewesen. Der Blick richtet sich auch schon auf die Pläne 2021, die Corona-praktikabel sein müssen. Großereignisse könnten die Diözesanwallfahrt der Kolpingsfamilie und das 75-jährige Jubiläum der Wallfahrt der Vertriebenen werden.

Neu im Team

Zu Beginn des Jahres 2020 ist Markus Ende – bisher seit 14 Jahren als Gemeindereferent tätig in der Probstei Werl – zum Wallfahrtsteam gestoßen. „Wenn man eine Chance bekommt, hier mitzuarbeiten, dann muss man die wahrnehmen“, ist Ende überzeugter Werl-Anhänger.

Er studierte Religionspädagogik. Außerdem ist er ausgebildeter Pilgerbegleiter sowie Erlebnispädagoge und wird in der Pastoralen Initiative „Wallfahrt Plus“ tätig sein.

Markus Ende hat ein besonderes Anliegen: „Wir liegen hier genau auf dem Jakobsweg und haben jetzt eine Stempelstelle eingerichtet. Damit hat Werl seinen Status auf diesem berühmten Weg gestärkt.“ Gemeinsam mit Pastor Mockenhaupt hat Markus Ende ein Pilgerheft im Taschenformat erarbeitet.

Besonderheiten zu Weihnachten

Neun oder zehn Gottesdienste werden zu Weihnachten in der Wallfahrtsbasilika gefeiert. Ab 15 Uhr gibt es sechs Christmetten in gebotener Kürze und drei Wortgottesdienste. Dazu zählt auch „Weihnachten im Stall“ im Klostergarten, wo auch eine Krippe aufgebaut steht.

1000 Adventstüten stehen bereit. Sie sind für Jung und Alt, für Familien oder Alleinstehende gedacht. Viele Überraschungen warten: Tipps, um den Heiligen Abend zu gestalten. Nikolaus-Geschichte mit Ausmalbild, Nüsse aus dem Klostergarten, Adventskalender, Advent-Tee. Ein „Stern aus Bethlehem“ aus Olivenholz geschnitzt. Bis zum 25. November können sich Interessierte per Telefon 02922/9820 im Pilgerbüro anmelden oder eine E-Mail schreiben: pilgerbuero@wallfahrt-werl.de.

Buch-Tipps

  • „Abschied und Aufbruch – Marienwallfahrt Werl“ – ein Bildband in dankbarer Erinnerung an das Wirken der Kapuziner und der Franziskaner in Werl ist eine Neuerscheinung aus dem Bonifatius-Verlag. Die Veröffentlichung des 108-seitigen Buches von Dr. Gerhard Best ist für Mai 2021 geplant.
  • Bereits in diesem Jahr erschienen ist die Lektüre „Alte und neue Mariengebete aus Werl“.

Weitere Einträge

Unser Glaube Zeugnis einer großen Aufbruchsstimmung

Erzbistumskalender 2024: Durch Bergsenkungen ist die Kirche Heilige Familie in Lünen-Süd um einen Meter in Schieflage
© Vitalii Vodolazskyi / Shutterstock.com

Unser Glaube Christliche Initiative: Woche für das Leben

Bei der „Woche für das Leben“ 2024 stehen junge Menschen mit Behinderung im Fokus. Was braucht es im kirchlichen Kontext, dass Inklusion und echtes Miteinander gelingen können?
© Markus Nowak
Luca Campos ist 21 Jahre alt und malt schon seit seiner Kindheit.

Unser Glaube „Das Leben ohne LEO wäre einsam“

Das Caritas-Kinderhospiz-Zentrum LEO ist ein Ort für Familien mit schwerkranken Kindern und Jugendlichen
 
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit