Von einem verpassten Jahr 2020 möchten beide nicht sprechen, dabei lief für sie fast nichts so, wie es laufen sollte. Bei Josefa Reincke war es so, dass sie nach dem Abitur im Jahr 2019 erstmal auf Reisen ging. Vor dem Studienstart im Wintersemester 2020/21 wollte sie als Bufdi an der Landvolkshochschule Hardehausen arbeiten und als Praktikantin bei Radio Hochstift journalistische Erfahrung sammeln. Der Bundesfreiwilligendienst wurde abgebrochen, das Praktikum gestrichen. Nun sitzt sie in Bamberg, in einer fremden Stadt, ohne Chance, Kontakt zu ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen aufzubauen.
Die Geschichte von Josefa Reincke zeigt, wie sehr die Jugend im Corona-Jahr 2020 Verantwortung für den eigenen und den Infektionsschutz der Älteren und damit zugleich eine Last trägt. „Die Einschränkungen entsprechen nicht dem Lebensgefühl von jungen Menschen, die wollen die Welt bereisen, rausgehen, feiern. Das geht alles nicht“, sagt Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder.